Hallo ihr Lieben
Ich möchte mein Nonna Projekt abschließend kommentieren.
Ich bin im Frühjahr mit viel Begeisterung an das Nonna Projekt gegangen mit dem Ziel, diese Tomatensorte zu verstehen und reichlich Samen zu gewinnen.
Dazu habe ich extra, wie schon beschrieben ein Folien-GWH 3,5m x 2 m gekauft. Als Pflanzgefäße wurden Kübel 50x50 cm mit ca. 50 l Inhalt eingesetzt.
Als Füllung habe ich zu 2 Dritteln jungfräuliche Lavaerde und 1 Drittel Gartenerde verwendet. Als Dünger bekam jeder Topf eine Hand voll Hornspäne und etwas Urgesteinsmehl.
Die von mir angezogenen 15 Linien Nonnas wurden ausschließlich in diesem GWH angepflanzt, um Verkreuzungen zu minimieren.
Das Ergebnis war leider nicht sehr gut, trotz Schattierung, Ventilator und immerwährender Lüftung bekam ich die Temperaturen nicht in den Griff. Die Nonnas regierten mit schlechter Befruchtung. Die Pflanzen waren allesamt schön und kräftig gewachsen aber es war ein sehr geringer Ertrag. Ich glaube, dass ich von den 15 Pflanzen nicht mehr als 50 Tomaten geerntet habe.
Viele der Linien waren verkreuzt und 2 Stück davon hatten nur ganz spät eine Tomate daran.
Ich will mich zu den einzelnen Linien nicht äußern weil ich inzwischen verstanden habe, dass es im Prinzip keine reinrassigen Tomatensorten gibt. Tomaten die bei mir in 2017 mit perfektem Geschmack gezeichnet wurden haben dieses Jahr nur durchschnittlich geschmeckt. Mein Feuerwerk-Projekt vom letzten Jahr hat dies bestätigt. Selektierte Tomaten mit super Geschmack und schöner Optik waren dieses Jahr nicht wieder zu erkennen. Auch Samen von renommierten Züchtern verhält sich ähnlich. Da ich inzwischen verstanden habe, dass Pflanzen, deren Samen aus demselben Samenpäckchen entnommen wurden unter Umständen sich völlig anders entwickeln, mache ich zu wichtigen und interessanten Sorten einen Kontrollanbau. Manchmal nebeneinander um Sorten zu vergleichen, manchmal an anderer Position um Standorteinflüsse zu verstehen.
Bei den Nonnas hat mir das nichts genutzt. Ich hatte auch keine Tomaten im Kilogrammbereich. Bei mir waren 450 g der Durchschnitt. Ich hatte, trotz reichlicher Düngung mit Hornspänen und viel frischer Erden im restlichen Anbau auch nur Tomaten der 500 g –Klasse. Deswegen verstehe ich nicht wie man ohne zu Überdüngen solche Riesen zu produzieren vermag.
Ich kann nur feststellen, dass Tomaten mit weniger Düngung zwar etwas kleiner sind aber deutlich besser schmecken.
Die Nonnas waren für mich geschmacklich die absolute Enttäuschung. Alle hatten ein deutlich helles, festes Kerngehäuse und der Geschmack, ich muss es leider sagen, war unter Durchschnitt.
Deshalb werde ich nächstes Jahr noch einmal an anderer Stelle 3 Nonnas vergleichen. Es sind die diesjährigen Sieger Nonna Annett, Nonna Guido und Nonna Topaci um auch noch dieses wunderbare Tomatenjahr und Wetter als Ursache für den Misserfolg auszuschließen.
LG Karl