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erstes Jahr mit Gewächshaus
#1
Hallo liebe Tomatenfreunde,

ich habe Probleme mit meinen Tomaten und hoffe auf etwas Input fürs nächste Jahr. Es gibt rückblickend einige Optimierungsmöglichkeiten... aber zuerst einmal beschreibe ich euch was ich dieses Jahr gemacht habe:

Es ist mein erstes Jahr mit einem Gewächshaus. Ich habe das Gewächshaus bei mir im Garten auf einer vorherigen Rasenfläche aufgebaut. Dafür habe ich das Gelände einmal umgegraben und den Rasen entfernt. Das Gewächshaus ist etwa 2,50 x 1,50 m groß. Ich bin mir unsicher bezüglich der Erdqualität; außerdem war die Erde alles andere als locker. Teilweise hatte ich schon Probleme die Rankhilfen in den Boden zu bekommen. Da ich nicht die Gesamte Erde auflockern wollte, habe ich jeweils Löcher gegraben und dort frisch gekaufte Erde hineingegeben und dort dann die Tomaten eingepflanzt. Gedüngt habe ich diesen Bereich mit Compo Tomaten Langzeitdünger. 

Rückblickend waren die von mir gegrabenen Löcher etwas klein. Ich schätze das Volumen auf etwa 10-15 Liter. Würde es sich anbieten für nächstes Jahr den gesamten Bereich aufzulockern? Oder sogar die gesamte Erde auszutauschen? Hier ein Bild zu dem Boden:

[Bild: img_3463vmjpf.jpeg]

Gepflanzt habe ich 9 Tomatenpflanzen. Rückblickend deutlich zu viele Pflanzen für die Größe des Gewächshauses. Es sieht da drin aus wie in einem Jungle - ausgegeizt habe ich:

[Bild: img_34559mktg.jpeg]
[Bild: img_34605jjty.jpeg]
[Bild: img_3464u2kcf.jpg]
[Bild: img_34585kk5f.jpeg]

Die Tomaten sind sehr schnell in die Höhe gewachsen. Wodurch ich schon recht früh im Jahr den (Haupt-) Trieb kappen musste. Auch die Tomatenmenge ist viel. Leider schmecken die Tomaten nur nicht. Sie sind säuerlich und die Fleischtomaten mehlig. 

Ich habe folgende Theorien:
  • schlechte Erde bzw. zu wenig neue Erde
  • überdüngt? da schnelles Wachstum, viele Tomaten, aber schlechte Qualität; Gleichzeitig sagt aber der neudorf pflanzendoc bei der Blattanalyse ich hätte zu wenig Stickstoff
  • zu viel Wasser? Allerdings wenn ich weniger gieße dann beginnen die Blätter schlapp zu machen.. fallen in sich zusammen und werden latschig. Oder ist das kein Problem? 
  • zu viele Pflanzen auf engem Raum --> nehmen sich die Sonne weg? Empfiehlt es sich Blätter zu entfernen und Platz zu schaffen?
Wo sollte ich das Problem anpacken? 

Weiß jemand von euch, ob es Ratsam ist, dass ich wenn ich 2-3 Blütenansätze habe, die nachkommenden Blütenansätze wegschneide? Sodass ich lieber weniger Tomaten habe, aber dafür gutschmeckende? Oder funktioniert das hier nicht wie beim Winzer, der die Quantität reduziert um mehr Qualität zu haben. 

Viele Grüße 
James
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#2
Ich bin nicht der Experte, da gibt es hier Leute, die haben darüber bestimmt deutlich mehr Ahnung als ich. Schreibe jetzt nur, weil das bei dir im Gewächshaus exakt so aussieht, wie es bei mir vor ca. 10 Jahren aussah.

Wir haben hier extremen Sandboden. Durch die Hitze sind unbearbeitete Stellen hart wie Beton. Wie sollen da Wurzeln durch kommen?

Während der Tomaten-Saison wird der Boden bei mir immer gemulcht mit Rasen- und gehächseltem Heckenabschnitt. Im Herbst - kurz vor dem ersten Frost - werden die Tomatenpflanzen dann entfernt. Dann geht Laub, Komposterde und insbesondere angemodertes Laub drauf. Während des Winters wird das in frostfreien Phasen immer wieder gegossen. Verwend dazu häufig Schnee, denn der liegt dann sowieso nur faul rum und kann sich ruhig nützlich machen. Ab und zu geht auch hier nochmals Laub drauf. Im Frühjahr (März nach der Tomatenaussaat) werden die Beete dann angerichtet. Zuerst wird mit der Mistgabel der Boden gelockert. Früher habe ich umgestochen mit dem Spaten, mach ich nicht mehr, da ich die Bodenlebewesen nicht vertreiben will. Dann geht viel Kompost und Komposterde vom Kompostwerk rein. Dazu Pferdepelletts, Hornspäne und Urgesteinsmehl. Das wird dann schön mit einem Rechen und einer Harke eingearbeitet, zwischen durch bewässert und im Mai kann es dann los gehen.

Was unheimlich zur besseren Bodenbeschaffenheit beiträgt, ist das ständige Mulchen in der warmen Jahreszeit. So meine bescheidenen Erfahrungen.

Gestern habe ich Tagetes in die Tomatenbeete eingepflanzt. Da rieselte der Sand nur und 5 cm unter der Mulchschicht rieselte der Sand nur noch. Das sind aber die Umstände, die gegeben sind, ansonsten hilft nur Umziehen.

Für Ideen und Verbesserungsvorschläge bin auch ich dankbar, denn man lernt ja nie aus.
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#3
Zuerst, was hast Du für Sorten? sind das F1er?
Dann bei der momentanen Hitze verwandeln die Tomaten den Zucker in den Früchten zu Säure um. Die Tomaten wollen die Früchte schützen....
Nehm die Tomaten ab wenn sie eine leichte Rotfärbung haben und lass sie im Haus nachreifen.
Hast Du einen Kompost? Wenn nein, bitte sofort einen anlegen.
Mein Mann hat mir in jedes Gewächshaus 6 Schubkarren gesiebten Kompost getan...
Wenn das Gewächshaus leer ist geb auf den Boden Algomin.
Die Tomate ist eine Frucht, die wohl unmittelbar aus dem Paradiese zu uns gekommen sein muß, und wenn sie nicht die hesperidischen Äpfel bedeutet, gewiß der Apfel gewesen ist, den Paris der Venus bot, sehr wahrscheinlich auch der, welchen die Schlange zur Verlockung der Eva anwendete.
Eugen van Vaerst
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#4
Hallo James smile
Genau wie Anneliese, wollte ich dich auch erstmal nach deinen Sorten fragen, es gibt welche, die einfach nicht sonderlich gut schmecken bzw nur als Saucentomate geeignet sind.

Mein Handy hat nicht alle deine Bilder geladen (vermute hohe Bildauflösung + mein lahmes Internet), sehe nur das zweite & vierte Bild - da seh ich aber eine dunkle Rückwand & zusätzlich sieht das Plastik ziemlich milchig aus - vielleicht bekommen sie nicht genug Sonne? 
Vielleicht sind sie auch deswegen so schnell in die Höhe geschossen oder es liegt an der Sorte.

Wie ist das Gewächshaus denn ausgerichtet bzw wo ist die dunkle Wand?
Wie oft & viel gießt du denn & wie sind die Temperaturen/Luftfeuchte in deinem Gewächshaus?
Die Tipps vom Lustigen Mann bzgl mulchen/Bodenverbesserung kann ich unterschreiben.
Ansonsten sehen deine Pflanzen für mich soweit gut aus & sind schön behangen, wenn sie roh nicht so toll sind, mach halt ein leckeres Sößchen draus smile
Liebe Grüße
Ina
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#5
Hallo James, ich denke deinen Tomaten geht es zu gut. Auf neu ausgegrabenen Fläche wächst alles sehr gut, die Bodenbackferien arbeiten besonderes freudig. Kann sein, dass deine Tomaten zu viel Stickstoff haben: sehr viel Blattmaße und schlechte Geschmack. Die Abhilfe kann kalibetonter Flüssigdünger schaffen. Man kann auch paar Blätter abschneiden, aber nicht bei dieser großen Hitze.
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#6
Hallo,

vielen Dank für die vielen hilfreichen Antworten.

(26.07.22, 12:01)Lustiger Mann schrieb: Während der Tomaten-Saison wird der Boden bei mir immer gemulcht mit Rasen- und gehächseltem Heckenabschnitt. Im Herbst [...]Was unheimlich zur besseren Bodenbeschaffenheit beiträgt, ist das ständige Mulchen in der warmen Jahreszeit. So meine bescheidenen Erfahrungen.


Benutzt du dann überhaupt keinen zusätzlichen Dünger? Ich werde meinen Boden für kommendes Jahr nach deiner Beschreibung einmal vorbereiten. smile

(26.07.22, 15:59)asmx91 schrieb: Zuerst, was hast Du für Sorten? sind das F1er?
Hast Du einen Kompost? Wenn nein, bitte sofort einen anlegen.
Wenn das Gewächshaus leer ist geb auf den Boden Algomin.


ich habe folgende Tomatensorten: 
  • Salattomate veredelt von Veggie Sister's (Lycopersicon esculentum)
  • Perlino F1 von Garten Lust
  • Salattomate "Harzfeuer"
  • Fleischtomate "Carmello" veredelt
  • Fleischtomate "Carmello"
  • Cocktailtomate "Pepe" veredelt
  • Cocktailtomate "Bellinie"
Ja ich habe einen Kompost aber der "arbeitet" leider sehr langsam.. oder gibst du den Kompost auch hinzu bevor es zu Erde geworden ist? Ist Algomin im Grunde Kalk?

(26.07.22, 20:26)Tomatina schrieb: vielleicht bekommen sie nicht genug Sonne? Wie ist das Gewächshaus denn ausgerichtet bzw wo ist die dunkle Wand?

Wie oft & viel gießt du denn & wie sind die Temperaturen/Luftfeuchte in deinem Gewächshaus?

Hallo Ina, in meinem obigen Abschnitt habe ich die Sorten schon einmal aufgelistet. Zuwenig Sonne könnte durchaus sein. Vor allem da sich die vielen Pflanzen mit den üppigen Blättern das Licht rauben.
Es handelt sich um folgendes Gewächshaus: =schwarz&attribute[garden_verglasung]=4_mm_hohlkammerplatten&recommended-set-selected-type=none]https://www.mein-gartenshop24.de/vitavia...?attribute[garden_color]=schwarz&attribute[garden_verglasung]=4_mm_hohlkammerplatten&recommended-set-selected-type=none
Es ist in Richtung Süden ausgerichtet und an einer Gartenhauswand angelehnt. 

Ich gieße momentan einmal am Morgen und einmal am Abend. In der Summe denke ich bekommt jede Pflanze 0,5-1 Liter pro Tag. Etwas je nachdem wie das Wetter draußen ist und wie es den Pflanzen geht. Wenn ich weniger gieße dann lassen die Pflanzen die Köpfe hängen (wie im folgenden Bild zu sehen). Leider habe ich momentan kein Thermometer im Gewächshaus.. werde mir aber eins zulegen.
[Bild: img_353895jy2.jpg]

(27.07.22, 15:40)Fialetka schrieb: Hallo James, ich denke deinen Tomaten geht es zu gut. Auf neu ausgegrabenen Fläche wächst alles sehr gut, die Bodenbackferien arbeiten besonderes freudig. Kann sein, dass deine Tomaten zu viel Stickstoff haben: sehr viel Blattmaße und schlechte Geschmack.  Die Abhilfe kann kalibetonter Flüssigdünger schaffen. Man kann auch paar Blätter abschneiden, aber nicht bei dieser großen Hitze.
okay, gut möglich. Aber der kalibetonte Flüssigdünger wäre dann erst was fürs nächste Jahr? oder würdest du da trotz Überdüngung noch nachlegen? Wenn ich jetzt den Flüssigdünger nach Anleitung mit Wasser verdünne.. wie viel von dem Wasser gebe ich dann den Pflanzen? 0,5-1Liter pro Düngung?


Danke alle Zusammen smile
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#7
Entschuldige, ich kann aus momentanem Zeitmangel nicht genau auf Dich eingehen, bin in der Haupternte, aber ganz schnell, es liegt vermutlich hauptsächlich an Deinen Sorten. Bitte alte samenfeste nehmen, bei Bedarf nach der Saison sich bei mir melden.
Ich hab schon mal meinen selbergemachten Kompostbeschleuniger beschrieben...der ist der Hammer.

1 Liter 1,5 %ige Milch
1 Würfel Hefe
200 Gramm Zucker oder alte Marmelade.

Das zusammen mischen, ca. eine Stunde stehen lassen, dann in eine 10 Liter Kanne mit Regenwasser geben und über den Kompost leeren....dann nach 2 Tagen gucken, der Kompost fällt um einiges zusammen und Du hast alle Mikororganismen gefüttert...
Die Tomate ist eine Frucht, die wohl unmittelbar aus dem Paradiese zu uns gekommen sein muß, und wenn sie nicht die hesperidischen Äpfel bedeutet, gewiß der Apfel gewesen ist, den Paris der Venus bot, sehr wahrscheinlich auch der, welchen die Schlange zur Verlockung der Eva anwendete.
Eugen van Vaerst
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#8
Hallo James,
außer der Harzfeuer kenn ich deine Sorten nicht, diese hatte ich letztes Jahr und fand sie unheimlich Fade, wie eine Supermarkt Tomate.
Da letztes Jahr im Gegensatz zu diesem total verregnet und relativ kühl war könnte es also an der Sorte liegen.
Wobei ich glaube die Hitze spielt auch eine Rolle, habe auch bei meinen Tomatensorten das Gefühl je heißer desto saurer, außer bei zweien meiner Fleischtomatensorten (Burrackers Favorite+German Orange Strawberry).
Gruß Steffi
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#9
Hallo James, du gießt deine Tomaten zu oft und zu wenig. Ich habe meine dick mit Heu gemulcht und gieße sie alle 3-4 Tage  jeder Tomate bekommt etwa 3-4 Liter. Mit zu often Giessen verwässerst du die Früchte.  Es gibt Patentkali, den kann man Handvoll im Wasser auflösen, zum Beispiel im Komposttee und 1:10 verdünnt die Pflanzen damit giessen. Danach sind die Tomaten bestimmt lecker.
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#10
Zu Deinem Boden nochmals, denn der sieht aus, wie mein Boden. Sehr sandig und lässt viel Wasser durch.

Wir hatten gestern Abend das erste Mal seit Anfang Juni ein echtes Gewitter. Meine Wassertonnen sind alle randvoll. Bis gestern hatten wir seit Ende Mai/Anfang Juni so gut wie keinen Niederschlag. Die Wassertonnen haben sich von Ende Mai/Anfang Juni bis gestern Abend maximal bis zur Hälfte gefüllt. Dementsprechend war der Boden. Das fiel mir extrem beim Plattenverlegen auf. Der Sandboden war hart wie Beton und ich mußte mit der Spitzhacke den normalen Boden aufbrechen. Da ging kein Spaten rein, keine Forke, einfach nichts. Also bewässerte ich das Teilstück mit dem Rasensprenger erst einmal den halben Tag, damit ich das normal mit dem Spaten bearbeiten konnte. Heißt im Klartext: Wenn da kein Spaten durchgeht, wie soll da erst Wurzelwerk durchgehen?

Mein Freiland-Tomatenbeet ist dieses Jahr für die Katz! Eine völlig neue Erfahrung. Die Pflanzen sind alle zwischen 40 cm und 60 cm hoch mit Mini-Tomätchen, die nur sauer schmecken. Mein Freiland-Tomatenbeet wird nie gegossen und gedeihte bisher immer prächtig, da es ja zwischenzeitlich immer wieder regnete. Dieses Jahr war das eine Fehlanzeige. Habe mit dem Gießen viel zu spät begonnen. Das holen die Pflanzen nie mehr auf.

Unter der Pergola habe ich eine sehr gute Ernte. Da ist zwar auch die ein oder andere Pflanze dabei, die nicht so wurde, wie sie werden sollte, aber das ist die Ausnahme. Meine Black Beauty ist gerade einmal 60 cm bis 70 cm hoch - naja. Unter der Pergola merkt man aber, wie sich das Mulchen ausbezahlt hat. Als ich vor vier Wochen meine Tagetes zwischen den Tomaten unter der Pergola ausgepflanzt habe, war es bis ca. 5 cm unter der Mulchschicht feucht. Danach brottrocken. Die Tomaten werden bei mir aktuell unter der Pergola nur ein- bis zweimal in der Woche gegossen. Gießt du ständig, merkst du das am Geschmack der Tomaten. Das wurde aber hier bereits erwähnt.

Wollte dir hier nochmals verdeutlichen, wie wichtig, ein lockerer Boden für die Tomatenpflanzen und wie wichtig das Mulchen ist.

Mein Nachbar mulcht nicht, düngt mit Blaukorn, hat dementsprechend riesige Pflanzen, die verhältnismäßig wenig tragen und die Früchte schmecken nach nichts, da er F1-Sorten aus dem Baumarkt hat und diese stets mit Wasser überflutet. Er ist mit seinen Tomaten aber trotzdem glücklich und erklärt mir stets, wie gut seine Tomaten schmecken. So unterschiedlich sind eben die Weltanschauungen.
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