(03.03.12, 10:18)Highländer schrieb: Ach ja, vergaß wegen Stroh. Das verrotet soh langsam weil es auch gegen Pilze und andere Krankheiten gespritzt wird. Wenn man Stoh von Bio- Bauern bekommen kann, sollte es schneller gehen. Wobei gesagt werden muß, Daß Stroh im algemeinen nicht so gut verrotet.
Dass Biostroh schneller verrottet, wäre mir neu... Wir haben mit unserem Stroh da eigentlich auch keine Probleme. Und schließlich gibt's auch Wartezeiten, die eingehalten werden müssen...
Stroh verrottet generell erst mal langsam, weil es ein für die Bodenlebewesen ungünstiges C:N-Verhältnis hat (viel Kohlenstoff, wenig Stickstoff)... Deshalb wird das Stroh auch gerne etwas "gedüngt", bevor der Acker umgebrochen wird. Erledigt aber in Alfreds Fall m.M.n. der Kompost. Wichtig auch noch: Eine gute Vermischung mit dem Boden, damit die Bakterien usw. gleich an Ort und Stelle sind und schön klein gehäckselt das Ganze... Wie gesagt, dann hat man mit dem verrotten eigentlich keine Probleme...
Reine Ackerbaubetriebe tun sich da etwas schwerer, da dort Gülle bzw. Mist fehlt und man dafür natürlich keine teuren Mineraldünger einsetzt... Aber die tun sich auch generell schwerer wegen Mangel an Spurennährstoffen...
Das Beste ist eigentlich eine Mischung aus organischer und mineralischer Düngung: Erst mal den Grundbedarf organisch abdecken und dann das, was an einzelnen Nährstoffen noch fehlt, mineralisch "zufüttern".
Wichtig in Alfreds Fall natürlich, wie generell bei Kompost: keine Lagerung auf befestigter Fläche, damit die Bodenlebewesen überhaupt die Möglichkeit haben, daran zu kommen... Und auch möglichst klein gehäckseltes Stroh...
Gegen welche anderen Krankheiten wird Getreide eigentlich noch gespritzt, außer gegen Pilze

?
Was die Halmverkürzungsmittel angeht: Stimmt, die wirken nur über's Blatt. Die heutigen Mittel wirken beim Getreide übrigens im Gegensatz zu den früheren nicht mehr wurzelverkürzend, sondern regen das Wurzelwachstum an. Bewirkt also auch in Trockenzeiten eine bessere Wasserversorgung.
Bei uns in Baden-Württemberg gab's übrigens bis vor kurzem über MEKA ein bisschen was, wenn man darauf verzichtet hat. Da standen die Chancen nicht schlecht, Stroh ohne Wachstumsreglereinsatz zu bekommen. Wir hatten deshalb bisher auch ne Kurzstrohsorte im Einsatz...
War allerdings eine der ersten Aktionen unserer neuen Landesregierung, MEKA zu kippen. War nur nicht so medienwirksam wie Stuttgart21

.... Paßt eigentlich nicht zum Parteiprogramm, aber gut... Ab dem nächsten Jahr gibt's dafür also nix mehr. Dann muß man sich als Landwirt schon überlegen, ob man den Minderertrag durch Nichteinsatz in Kauf nehmen will...