02.03.12, 19:25
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 02.03.12, 20:45 von Papa A.L.T..)
Auch auf die Gefahr hin, dass ich jetzt deswegen etwas in die Schußlinie gerate...:
Es stellt sich halt die Frage: Ab wann ist es "künstlich" bzw. wie lange ist es "natürlich"... ?
Und welcher Kalk? CaCo3, CaO, Ca(OH)2, Carbokalk oder ... ? Ist nämlich zum Teil auch ganz schön bearbeitet...
Auch jeder "künstliche", "chemische" Dünger basiert auf natürlichen Ausgangsstoffen (Richtiger Ausdruck eigentlich: Mineraldünger!! Die anderen Begriffe sind eigentlich nicht richtig) - nur halt mehr oder weniger umgewandelt.
Auch den Begriff "Biodünger" oder ähnliches gibt es übrigens nicht - wenn dann "organisch". Der Zusatz "Bio" ist in diesem Fall wie oftmals lediglich ein "Marketinginstrument", da er sich "gut" anhört (Genauso wie die Abgrenzung zur negativ belegten "Chemie"). Beim Landbau heißt's "ökologisch", beim Dünger eben "organisch".
Produktion von Mineraldünger:
Phosphor, Kalium, Calcium, Magnesium wird alles erst mal irgendwo abgebaut und evtl. umgewandelt, um es besser verfügbar zu machen oder stärker zu konzentrieren.
Und Stickstoffdünger wird aus Luftstickstoff gewonnen - Letztlich nichts anderes, als Leguminosen auch machen.
Unterschied zwischen Mineraldünger und organischem Dünger:
Organische Dünger bestehen aus Pflanzenresten bzw. Tierausscheidungen, eben aus organischem Material.
So gesehen handelt es sich bei Urgesteinsmehl oder Kalk auch ganz klar um Mineraldünger und ist von daher nach der ursprünglichen Fragestellung (keine mineralischen Dünger) auch abzulehnen. "Biologisch" ist das auch nicht, denn den Begriff "biologischen Dünger" gibt es eben nicht.
Was bei Wikipedia vermutlich gemeint ist, ist eher, dass das im "ökologischen Landbau" zugelassen ist (Da auch im Ökobereich die entzogenen Nährstoffe wieder zugeführt werden müssen). Früher gab's dafür mal einen Nährstoffkreislauf, aber seitdem das Toilettenhäuschen nicht mehr auf dem Misthaufen ist , man nicht mehr nur für den Eigenbedarf anbaut, und auch der Klärschlamm nicht das wahre ist, muß man sich da eben anders behelfen... Wie gesagt: Auch dort kommt man letztlich und langfristig nicht ohne Nährstoffzufuhr aus.
Wenn's um die Umwelt geht, darf man übrigens meiner Meinung nach z.B. auch kein Perlite (mineralisch) oder Blumenerde mit Torf (zwar an sich organisch, wird aber auch mit Nachteilen für die Umwelt abgebaut) einsetzen...
Was die Radioaktivität von Blaukorn betrifft:
Das liegt an der mineralischen Herkunft - Jedes Gestein, das irgendwo abgebaut wird, enthält nun mal mehr oder weniger (natürliche) Radioaktivität, denn auch Uran gibt's in der Natur. Auch Urgesteinsmehl oder Kalk ist davon nicht ausgenommen... In Phosphorlagerstätten ist die Radioaktivität von Natur aus etwas höher. Durch die höhere Phosphorkonzentration im Blaukorn ist auch die Radioaktivität je kg Dünger nochmal etwas höher. Dafür braucht man allerdings auch nicht so viel davon, um die Phosphorversorgung sicherzustellen, wie z.B. vom Urgesteinsmehl...
Klar sind Pferdeäpfel von Vorteil. Das stimmt schon. Allerdings bringen die meines Wissens nach nichts gegen die Blütenendfäule, oder? Lasse mich da aber auch gerne berichtigen. Die Calcium-Versorgung ist generell schwierig über organische Dünger herzustellen...
Und auf der anderen Seite ist Mineraldünger m.M.n. auf keinen Fall "schlimmer" als mineralische Nahrungsergänzung (z.B. Calcium- oder Magnesiumtabletten)... Da schluckt man das Zeug immerhin direkt...
Diese Aussage ist aber definitiv falsch.
Ich würde sogar sagen: Im Gegenteil... Da darin ALLE Nährstoffe enthalten sind, ist es viel schwieriger, die richtige Stickstoff-, Kalium-, Phosphor usw. -versorgung gleichzeitig sicherzustellen, ohne von einem zu viel zu bringen (=Überdüngung). Oder man hat auf der anderen Seite irgendwo einen Mangel.
Außerdem müßte man bei nicht im Handel vetriebenen organischen Düngemitteln oftmals eigentlich zuerst eine Nährstoffanalyse machen lassen, da die Gehalte auch ziemlich schwanken (Beispiel: Pferdeäpfel - unterschiedlicher Strohanteil - viel Stroh = viel Kalium, wenig Stickstoff - wenig Stroh = umgekehrt)...
(02.03.12, 12:32)claudia schrieb: Wenn es darum geht das es nichts Chemisches bzw. künstlich hergestelltes sein soll würde ich Kalk empfehlen.
Es stellt sich halt die Frage: Ab wann ist es "künstlich" bzw. wie lange ist es "natürlich"... ?
Und welcher Kalk? CaCo3, CaO, Ca(OH)2, Carbokalk oder ... ? Ist nämlich zum Teil auch ganz schön bearbeitet...
Auch jeder "künstliche", "chemische" Dünger basiert auf natürlichen Ausgangsstoffen (Richtiger Ausdruck eigentlich: Mineraldünger!! Die anderen Begriffe sind eigentlich nicht richtig) - nur halt mehr oder weniger umgewandelt.
Auch den Begriff "Biodünger" oder ähnliches gibt es übrigens nicht - wenn dann "organisch". Der Zusatz "Bio" ist in diesem Fall wie oftmals lediglich ein "Marketinginstrument", da er sich "gut" anhört (Genauso wie die Abgrenzung zur negativ belegten "Chemie"). Beim Landbau heißt's "ökologisch", beim Dünger eben "organisch".
Produktion von Mineraldünger:
Phosphor, Kalium, Calcium, Magnesium wird alles erst mal irgendwo abgebaut und evtl. umgewandelt, um es besser verfügbar zu machen oder stärker zu konzentrieren.
Und Stickstoffdünger wird aus Luftstickstoff gewonnen - Letztlich nichts anderes, als Leguminosen auch machen.
Unterschied zwischen Mineraldünger und organischem Dünger:
Organische Dünger bestehen aus Pflanzenresten bzw. Tierausscheidungen, eben aus organischem Material.
So gesehen handelt es sich bei Urgesteinsmehl oder Kalk auch ganz klar um Mineraldünger und ist von daher nach der ursprünglichen Fragestellung (keine mineralischen Dünger) auch abzulehnen. "Biologisch" ist das auch nicht, denn den Begriff "biologischen Dünger" gibt es eben nicht.
Was bei Wikipedia vermutlich gemeint ist, ist eher, dass das im "ökologischen Landbau" zugelassen ist (Da auch im Ökobereich die entzogenen Nährstoffe wieder zugeführt werden müssen). Früher gab's dafür mal einen Nährstoffkreislauf, aber seitdem das Toilettenhäuschen nicht mehr auf dem Misthaufen ist , man nicht mehr nur für den Eigenbedarf anbaut, und auch der Klärschlamm nicht das wahre ist, muß man sich da eben anders behelfen... Wie gesagt: Auch dort kommt man letztlich und langfristig nicht ohne Nährstoffzufuhr aus.
Wenn's um die Umwelt geht, darf man übrigens meiner Meinung nach z.B. auch kein Perlite (mineralisch) oder Blumenerde mit Torf (zwar an sich organisch, wird aber auch mit Nachteilen für die Umwelt abgebaut) einsetzen...
Was die Radioaktivität von Blaukorn betrifft:
Das liegt an der mineralischen Herkunft - Jedes Gestein, das irgendwo abgebaut wird, enthält nun mal mehr oder weniger (natürliche) Radioaktivität, denn auch Uran gibt's in der Natur. Auch Urgesteinsmehl oder Kalk ist davon nicht ausgenommen... In Phosphorlagerstätten ist die Radioaktivität von Natur aus etwas höher. Durch die höhere Phosphorkonzentration im Blaukorn ist auch die Radioaktivität je kg Dünger nochmal etwas höher. Dafür braucht man allerdings auch nicht so viel davon, um die Phosphorversorgung sicherzustellen, wie z.B. vom Urgesteinsmehl...
Klar sind Pferdeäpfel von Vorteil. Das stimmt schon. Allerdings bringen die meines Wissens nach nichts gegen die Blütenendfäule, oder? Lasse mich da aber auch gerne berichtigen. Die Calcium-Versorgung ist generell schwierig über organische Dünger herzustellen...
Und auf der anderen Seite ist Mineraldünger m.M.n. auf keinen Fall "schlimmer" als mineralische Nahrungsergänzung (z.B. Calcium- oder Magnesiumtabletten)... Da schluckt man das Zeug immerhin direkt...
(02.03.12, 14:38)Highländer schrieb: Ich hab mal gehört mit biologischem Dünger könnt man nicht überdüngen.Ich nehme an, Du meinst organischen Dünger...?
Diese Aussage ist aber definitiv falsch.
Ich würde sogar sagen: Im Gegenteil... Da darin ALLE Nährstoffe enthalten sind, ist es viel schwieriger, die richtige Stickstoff-, Kalium-, Phosphor usw. -versorgung gleichzeitig sicherzustellen, ohne von einem zu viel zu bringen (=Überdüngung). Oder man hat auf der anderen Seite irgendwo einen Mangel.
Außerdem müßte man bei nicht im Handel vetriebenen organischen Düngemitteln oftmals eigentlich zuerst eine Nährstoffanalyse machen lassen, da die Gehalte auch ziemlich schwanken (Beispiel: Pferdeäpfel - unterschiedlicher Strohanteil - viel Stroh = viel Kalium, wenig Stickstoff - wenig Stroh = umgekehrt)...