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Sämlinge gehen ein
#1
Hallo,

ich habe mich heuer das erste Mal an der Aufzucht versucht, bisher mit eher mäßigem Erfolg. Zum Keimen hab ich mich an den Ansatz von User wemu gehalten, d.h. Aussat auf Küchenrolle und pikieren nach Ausbildung der Keimblätter. Einige Sorten entwickeln sich ganz gut, andere sind komplett eingegangen und ich verstehe nicht warum. Derzeit schaut die Situation wie folgt aus:


[Bild: 716NXd7.jpeg][Bild: tidtigT.jpeg]
[Bild: GlbN9Tb.jpeg] --> die rechte Spalte ist Cream Sausage

Bombolino ist komplett eingegangen, Black Cherry fast und um Cream Sausage steht es auch sehr schlecht. Letztere habe ich erst vor ein paar Tagen in Erde gesetzt, Bombolino und Black Cherry früher. Die beiden haben vor ein paar Tagen ähnlich ausgeschaut wie Cream Sausage jetzt, d.h. Keimblätter haben sich nach unten aufgerollt und sind ausgetrocknet/verwelkt. 

Die Pflanzen befinden sich derzeit in diesem Mini-Gewächshaus in meiner Wohnung bei 18-21°C, das Licht ist 12 Stunden am Tag eingeschaltet. Die Haube nehme ich Täglich für mindestens eine halbe Stunde ab. Im Vorhinein habe ich die Samen eine halbe Stunde in 2%-iger Salzsäure desinfiziert, die Anzuchterde für eine Stunde bei 80°C im Backrohr.

Ursprünglich habe ich gedacht, dass den Setzlingen vielleicht die Erde zu feucht ist (ich habe die Erde beim Einsetzen gut durchnässt, danach aber nicht nachgegossen), also habe ich vor ca. einer Woche, als Bombolino und Black Cherry zwar schlecht ausgeschaut haben aber noch nicht hinüber waren, die Multitopfplatte aus dem Untersetzer genommen (der ohnehin trocken war) und auf ein paar Blätter Küchenrolle gestellt. Dazu habe ich noch mit trockener Erde aufgefüllt. Gegossen habe ich erst heute ein bisschen (deswegen die feuchte Erde auf den Fotos). 

Für jegliche Tipps wäre ich sehr dankbar.
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#2
Wenn die ersten Tomaten aus der Erde schauen , soll die Haube runter. Was ist es für die Erde und hast du sie gedämpft?
Ich pekiere die Tomaten, wenn die zweite Blätter größer sind und der Stiel kräftiger.
Allgemein wenn so viele Säzlinge kaputt gehen, stimmt nicht etwas mit der Erde.
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#3
(08.04.24, 15:38)Fialetka schrieb: Wenn die ersten Tomaten aus der Erde schauen , soll die Haube runter. Was ist es für die Erde und hast du sie gedämpft?
Ich pekiere die Tomaten, wenn die zweite Blätter größer sind und der Stiel kräftiger.
Allgemein wenn so viele Säzlinge kaputt gehen, stimmt nicht etwas mit der Erde.

, die Anzuchterde für eine Stunde bei 80°C im Backrohr.
By the way
Manche Fragen erübrigen sich , wenn der ganze Text gelesen wurde.

Was mir ins Auge sticht ,ist der Spargelwuchs vom Brokkoli.
Der leidet an Lichtmangel.
Ergo:
Die anderen Pflanzen vermutlich auch.
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#4
(08.04.24, 15:38)Fialetka schrieb: Wenn die ersten Tomaten aus der Erde schauen , soll die Haube runter. Was ist es für die Erde und hast du sie gedämpft?
Ich pekiere die Tomaten, wenn die zweite Blätter größer sind und der Stiel kräftiger.
Allgemein wenn so viele Säzlinge kaputt gehen, stimmt nicht etwas mit der Erde.

Die Erde ist Anzuchterde vom Hofer (Aldi), habe sie gesiebt und wie bereits erwähnt bei 80°C im Backrohr gehabt (allerdings nicht direkt davor, eher Ende Februar). Die Haube hätte oben auch zusätzlich Löcher, der Luftaustausch sollte schätze ich passen.


(08.04.24, 15:49)grill-fan schrieb: Was mir ins Auge sticht ,ist der Spargelwuchs vom Brokkoli.
Der leidet an Lichtmangel.
Ergo:
Die anderen Pflanzen vermutlich auch.
Das Licht von der Anzuchtbox ist sicher nicht ideal. Das werde ich aber heute beheben, habe mir ein Anzuchtregal mit gescheiten Samsung LED-Streifen gebaut, das heute fertig wird (evtl. mache ich dazu auch einen Beitrag hier). Aber dass die Pflanzen nur wegen Lichtmangel so verkümmern und eingehen? Hätte mir gedacht sie wachsen dann eher in die Länge wie der Brokkoli. Ich habe mir auch heute einen Kokosziegel gekauft um zu testen, ob's nicht doch irgendwie an der Erde liegt.
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#5
Beim pikieren nimmt man nährstoffreiche Erde, zum Beispiel gute Blumenerde.  Ich würde sie schwach und vorsichtig düngen, sie sehen gelb aus: Campo Blumendünger oder Gemüsedünger in halber Dosis ungefähr Esslöffel voll unter jede Pflanze. Die Würzeln haben wahrscheinlich ein Schock bekommen. Ist die Erde torffrei ? Die neigen zu Trockenheit, wenn da zu hohe Holzanteil drin ist.
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#6
Stell die Pflanzen doch auf die Fensterbank ohne Haube. Die Haube hat sie geschwächt und das Licht drin ist wahrscheinlich zu schwach und unnötig.
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#7
Meiner Einschätzung nach sehe ich gleich mehrere Probleme:

Die Haube darf nach dem Pikieren max. 1 Tag drauf bleiben.

Mit diesen Multitopfplatten hat man keine Kontrolle über die Feuchtigkeit der Erde.

Ich nehme diese kleinen 0,1L "Schnapsgläschen aus Kunststoff" mit einem großen Loch unten drin, und ein kleines Stück von einem Fliegengitter über dieses Loch damit die Erde nicht herausfällt.
Nach dem Pikieren von der Küchenrolle in diese kleinen 0,1L Becher  mit sehr feuchter Anzuchterde wird solange kein Wasser zugeführt bis sich der kleine Becher leicht anfühlt, also nur noch wenig
Feuchtigkeit vorhanden ist. Dann wird der kleine Becher kurz ins Wasser getaucht und die Anzuchterde saugt sich von unten her etwas Wasser. Die Feuchtigkeit steigt dann alleine weiter nach oben.
Immer wenn die kleinen Becher dann leicht sind,  d.h. wenig Feuchtigkeit wird dieser Vorgang wiederholt. Also nicht von oben gegossen, damit gibts dann auch kein Trauermückenproblem.

Von dem Sterilisieren der Erde in der Mikrowelle bzw. Backofen bin ich nach dem ersten Versuch vor vielen Jahren gleich wieder abgekommen.
Macht meiner Meinung nach mehr Schaden an der Erde als Nutzen, Trauermücken kann man mit der Wasserzufuhr von unten vermeiden.
Nach Möglichkeit sehr trockene Anzuchterde kaufen (Sack fühlt sich leicht an) dann ist die Gefahr von Trauermückenbefall geringer.

Die Anzuchterde von Aldi war zumindest die letzten Jahre recht gut, meine Schwiegermutter hat sie regelmäßig verwendet.
Generell ist es mehr oder weniger eine Lotterie ob man eine gute oder schlechte Blumenerde erwischt, völlig unabhängig vom Hersteller.
Vor ca. 2 Wochen lief hier im SWR Fernehen bei der Sendung Marktcheck ein Versuch mit 6 verschiedenen Blumenerden bekannter Hersteller.
Die günstigste Baumarkterde hat am besten abgeschnitten, COMPO mit am schlechtesten, dafür am teuersten!
(die Sendung müßte in der Mediathek noch zu finden sein)

Nach deiner Beschreibung vermute ich das die eingegangenen Keimlinge vertrocknet sind, wenn die Anzuchterde insgesamt schlecht gewesen wäre müßten ja alle Keimlinge
gleichermaßen eingehen? Ist aber aus der Ferne allgemein sehr schwierig da ein Urteil abzugeben.

LG  Werner
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#8
(08.04.24, 20:31)Fialetka schrieb: Beim pikieren nimmt man nährstoffreiche Erde, zum Beispiel gute Blumenerde.  Ich würde sie schwach und vorsichtig düngen, sie sehen gelb aus: Campo Blumendünger oder Gemüsedünger in halber Dosis ungefähr Esslöffel voll unter jede Pflanze. Die Würzeln haben wahrscheinlich ein Schock bekommen. Ist die Erde torffrei ? Die neigen zu Trockenheit, wenn da zu hohe Holzanteil drin ist.
Wie bereits erwähnt, ich habe mich an den Guide von wu gehalten, der setzt sie auch in Anzuchterde, soweit ich das verstanden habe und hat damit keine Probleme. Die Erde ist torffrei, ja.
(08.04.24, 20:34)Fialetka schrieb: Stell die Pflanzen doch auf die Fensterbank ohne Haube. Die Haube hat sie geschwächt und das Licht drin ist wahrscheinlich zu schwach und unnötig.
Sie stehen seit heute unter gutem LED Licht (ohne Haube). Sonnige Fensterbretter habe ich leider keine, meine Fenster sind nordseitig.
(08.04.24, 21:56)wemu schrieb: Meiner Einschätzung nach sehe ich gleich mehrere Probleme:

Die Haube darf nach dem Pikieren max. 1 Tag drauf bleiben.

Mit diesen Multitopfplatten hat man keine Kontrolle über die Feuchtigkeit der Erde.

Ich nehme diese kleinen 0,1L "Schnapsgläschen aus Kunststoff" mit einem großen Loch unten drin, und ein kleines Stück von einem Fliegengitter über dieses Loch damit die Erde nicht herausfällt.
Nach dem Pikieren von der Küchenrolle in diese kleinen 0,1L Becher  mit sehr feuchter Anzuchterde wird solange kein Wasser zugeführt bis sich der kleine Becher leicht anfühlt, also nur noch wenig
Feuchtigkeit vorhanden ist. Dann wird der kleine Becher kurz ins Wasser getaucht und die Anzuchterde saugt sich von unten her etwas Wasser. Die Feuchtigkeit steigt dann alleine weiter nach oben.
Immer wenn die kleinen Becher dann leicht sind,  d.h. wenig Feuchtigkeit wird dieser Vorgang wiederholt. Also nicht von oben gegossen, damit gibts dann auch kein Trauermückenproblem.

Von dem Sterilisieren der Erde in der Mikrowelle bzw. Backofen bin ich nach dem ersten Versuch vor vielen Jahren gleich wieder abgekommen.
Macht meiner Meinung nach mehr Schaden an der Erde als Nutzen, Trauermücken kann man mit der Wasserzufuhr von unten vermeiden.

[...]

Nach deiner Beschreibung vermute ich das die eingegangenen Keimlinge vertrocknet sind, wenn die Anzuchterde insgesamt schlecht gewesen wäre müßten ja alle Keimlinge
gleichermaßen eingehen? Ist aber aus der Ferne allgemein sehr schwierig da ein Urteil abzugeben.

LG  Werner
Was meinst du mit "mehr Schaden als Nutzen"?
Die Hitze im Backrohr trocknet die Erde ja auch aus, demnach eigentlich ein Pro-Argument, oder? Ich habe letztes Jahr einen massiven Trauermückenbefall bei einem Farn gehabt, der in meiner Wohnung steht und auch ausschließlich von unten gegossen wird (Lechuza Pflanzschale). Den Trauermücken war das komplett egal, haben sich prächtig vermehrt. Erst das Umtopfen in gebackene Erde hat die Invasion beendet. Seitdem sterilisiere ich jede Erde, die ich in Innenräumen verwende.

Hab gestern noch einige wenige fast kaputte Keimlinge in Kokohum umgesetzt - die alte Erde war allerdings zumindest bis zur Hälfte der Höhe durchaus noch feucht. Nächstes Jahr werde ich es aber mit Einzelgefäßen probieren, erscheint mir praktischer auch beim Umsetzen.

Mein erster Eindruck von der Kokoserde ist jedenfalls vom praktischen Standpunkt her sehr positiv - Befüllen und Pikieren geht deutlich einfacher als mit der Hofer/Aldi-Erde. Habt ihr eine spezielle Anzuchterde, die ihr verwendet?
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#9
Die Erde wird ja nicht nur getrocknet, bei den hohen Temperaturen werden ja auch sämtliche Mikroorganismen abgetötet.
Wie schon erwähnt ist das nur eine persöhnliche Einschätzung. In Profigärtnereien wird die Erde ja auch mit heißem Dampf sterilisiert.
Hängt ja auch davon ab wie man den Pflanzen die Nährstoffe zur Verfügung stellt. Mit mineralischem Dünger dürfte das in der sterilisierten Erde kein Problem sein.
Bei organischem Dünger wird das nach dem sterilisieren sicher nicht so optimal funktionieren.

Kokossubstrat funktioniert als Anzuchterde im Prinzip auch sehr gut. Es ist aber schon vorgekommen das bei der Produktion zum Auswaschen Salzwasser verwendet wurde.
Dann hat die Kokoserde einen zu hohen Salzgehalt und die Sämlinge gehen ein.

Seit einigen Jahren verwende ich zur Indooranzucht meiner Pflanzen TKS1 von Floragard. Dabei reicht ein 225L Ballen 2-3 Jahre, hatte bisher immer die gleiche Qualität,
kein Trauermückenproblem.
Zum Umtopfen nehme ich dann TKS2, ein etwas gröberes Substrat , ist relativ gut vorgedüngt, die Nährstoffe reichen meistens 4-6 Wochen.
Dazu kommt dann so um die 10% Perlit. Beides gut durchmischen und dann je nach Bedarf etwas Wasser dazu geben. Dabei die Erde dann "durchkneten" so ähnlich wie beim Teig kneten.
Niemals sehr trockene Erde gleich in den Topf und dann einfach drauf gießen, da verdichtet sich dann die durchnässte Erde im Topf zu stark und die Wurzeln bekommen keine Luft.
Diesen Fehler habe ich aus Bequemlichkeit einmal gemacht, damals sind meine Paprikas so schlecht gewachsen wie noch nie.
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#10
(09.04.24, 21:51)wemu schrieb: Die Erde wird ja nicht nur getrocknet, bei den hohen Temperaturen werden ja auch sämtliche Mikroorganismen abgetötet.
Was ja auch der Sinn dahinter ist, denke ich mir.

(09.04.24, 21:51)wemu schrieb: Seit einigen Jahren verwende ich zur Indooranzucht meiner Pflanzen TKS1 von Floragard. Dabei reicht ein 225L Ballen 2-3 Jahre, hatte bisher immer die gleiche Qualität,
kein Trauermückenproblem.
Zum Umtopfen nehme ich dann TKS2, ein etwas gröberes Substrat , ist relativ gut vorgedüngt, die Nährstoffe  reichen meistens 4-6 Wochen.
Ok, Torf kommt für mich leider nicht infrage.

(09.04.24, 21:51)wemu schrieb: Beides gut durchmischen und dann je nach Bedarf etwas Wasser dazu geben. Dabei die Erde dann "durchkneten" so ähnlich wie beim Teig kneten.
Niemals sehr trockene Erde gleich in den Topf und dann einfach drauf gießen, da verdichtet sich dann die durchnässte Erde im Topf zu stark und die Wurzeln bekommen keine Luft.
Diesen Fehler habe ich aus Bequemlichkeit einmal gemacht, damals sind meine Paprikas so schlecht gewachsen wie noch nie.
Danke für den Tipp, ich werde mich dran halten. Hab ich natürlich ursprünglich nicht so gemacht (bzw. genauso, wie dein beschriebener "Fehler")
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