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Namen
#1
Hallo Forum,
ich hoffe, ich darf hier die ein oder andere Anfängerfrage stellen, ohne dass es aussieht, als wolle ich das Forum vollspammen. Wenn nicht, bitte ich im kurze Nachricht und halte mich zurück. Also -
wer gibt den Sorten wann diese wundervollen neuen Namen?

Ich meine - ich habe im Netz inzwischen Sorten gefunden, die möchte ich haben, ohne dass ich weiß wie sie schmecken oder aussehen, einfach nur wegen des Namens. So Sachen wie

 - "Goldfisch", das ist einfach witzig, ein Gericht mit einer Zutat zuzubereiten, die "Goldfisch" heißt
 - "Wolverine", so seh ich  bald aus, wenn die Friseure noch länger geschlossen sind

oder mein Favorit als Namen: "Michael Pollan" - ich bin fast umgekippt, als ich gesehen habe, dass es da eine Tomate gibt, die so heißt. Ich habe "In defense of Food" echt verschlungen.

Aber es kann sich ja vermutlich nicht einfach jeder irgendetwas ausdenken und dann eine bisher bekannte Tomate umbenennen, oder? Ab wann hat man denn eine neue Sorte gezüchtet und kann einen Namen vergeben? Hier scheinen ja einige genau das zu machen - neue Sorten züchten. Wie geht denn das?

Viele Fragen eines Newbies, vielleicht hat jemand Muße, mir das zu erklären.
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#2
Oha, das ist mal eine interessante Frage. Denke die Züchter vergeben teilweise die Namen, aber manchmal gibt es für verschiedene Tomatensorten auch den gleichen denke das sind dann "Rufnamen" die sich eingebürgert haben. Vielleicht weiß das einer der Profis hier im Forum?
Gruß Steffi
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#3
Hallo Tomatenaufdenaugen,

im Grunde sollte es so sein, dass Züchter dann ihren neu entwickelten Sorten einen Namen nach eigener Wahl geben, wenn die Sorte stabil ist. Beschränkungen gibt es meines Wissens nicht. Selbstverständlich sollte jedoch sein, dass der Sortenname noch nicht vergeben ist. Dies gilt aber nur für neuere Züchtungen.

Bei alten Familiensorten, die während den großen Auswanderungszeiten mit in die neue Heimat genommen wurden, ist ein Schema kaum erkennbar. Die ausgewanderten Sorten wurden eingebürgert und erhielten eigene Namen wie "Deitsche Carroten-Förmige" oder "German Red Strawberry".

Im Grunde machen wir dies auch heute insbesondere bei russischen Sorten, da wir mit kyrillischen Schriften nicht wirklich klar kommen. Allerdings sind diese Eindeutschungen mit einer hohen Fehlerquote behaftet, sodass im Laufe der Zeit eine Sorte unter vielen Namen unterwegs ist.

Dann entwickeln sich Sortennamen aus langjährigen Familiensorten, deren ursprüngliche Namen nicht mehr bekannt sind. Die Tomaten heißen dann Tante irgendwer oder Oma sonstwie. Welche Sorten ursprünglich hinter diesen Familensorten stehen, lässt sich nur selten recherchieren. Ob es sich gar um eine verschollen geglaubte Sorte handelt, leider auch nicht.

Viele überlieferte Sorten haben in der Namensgebung einen regionalen Bezug. So gibt es beispielsweise Sorten wie "Berner Rose", "Howard German", "Giant Syrian" oder auch "Rote Minifleischtomate aus Eckersmühlen".

Ein Unding ist jedoch, wenn gerade Händler aus Profitgier Sorten umbenennen und unter neuen Namen verkaufen. Denn so wird der Markt immer unübersichtlicher.
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#4
Hallo Maja und vielen Dank für die fundierte Information.
Das kann tatsächlich einiges an Verwirrung auflösen. Bei neuen Sorten kann man also mit einiger Bestimmtheit den jeweiligen Züchter dazu sagen?
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#5
In Spanien bekommen Tomatensorten oft den Namen der Stadt oder der Region aus der sie kommen.
Castrillo de Riopisuerga ist aus Castrillo de Riopisuerga, einer Gemeinde in der Provinz Burgos in der autonomen Gemeinschaft Kastillien und Leon.


Züchter vergeben auch oft zuerst Nummern und dann erst den Namen. Mir fällt gerade die Blue Jollies ein die hatte zuerst die Nummer 3068FQ
Die Tomate ist eine Frucht, die wohl unmittelbar aus dem Paradiese zu uns gekommen sein muß, und wenn sie nicht die hesperidischen Äpfel bedeutet, gewiß der Apfel gewesen ist, den Paris der Venus bot, sehr wahrscheinlich auch der, welchen die Schlange zur Verlockung der Eva anwendete.
Eugen van Vaerst
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#6
(03.04.20, 13:54)Tomatenaufdenaugen schrieb: Hallo Maja und vielen Dank für die fundierte Information.
Das kann tatsächlich einiges an Verwirrung auflösen. Bei neuen Sorten kann man also mit einiger Bestimmtheit den jeweiligen Züchter dazu sagen?

Ja. Große Saatgutkonzerne lassen ihre Neuzüchtungen registrieren. Es gibt Internetseiten, welche die Handelsnamen nebst Züchter listen.

Für uns sind aber Neuzüchtungen jenseits dieser Gesetzesnormen viel interessanter. Man denke nur an Tom Wagner, Bradley Gates, Fred Hempel oder auch Reinhard Kraft.

Hier ist eine Zuordnung nach einer gewissen Zeit unter Umständen etwas schwieriger, da manche Sorten auf den Webseiten der Züchter wieder verschwinden. Aber mit etwas Recherche oder einem eigenen "Archiv" ist das schon gut nachvollziehbar.
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