Wie Tomaten-Zucht zu einer Leidenschaft wurde

[Thot]

Ich verstehe Deine Frage nicht.
Kannst Du die noch mal anders stellen?

[Jesus-Christus-ist-König]

Ich verstehe Deine Frage nicht.
Kannst Du die noch mal anders stellen?

Ja, ich merke es auch langsam, dass ich wohl nicht verstanden werde. Ich werde es versuchen, meine Frage anders zu stellen: Wenn ich es richtig verstanden habe, dann sind die Samen der ersten Generation alle gleich. Das heißt, aus allen Samen der Frucht von der Blüte, an welcher ich die Kreuzung vorgenommen habe, kommen Tomaten-Pflanzen mit den gleichen Eigenschaften, weil die dominanten Eigenschaften der Eltern - Ruthje und Black Cherry - deren jeweilige rezessiven Eigenschaften überdecken. Wenn aber dann aus den Früchten dieser F1 wieder Samen entnommen werden, können die Eigenschaften der F2-Pflanzen ganz unterschiedlich sein, weil nun auch die rezessiven Eigenschaften zum Tragen kommen können. Das heißt, die Samen der F1 haben unterschiedliche Eigenschaften und bringen verschiedene Pflanzen hervor, aus denen dann selectiert wird. Meine Frage war nun: Bei welchen Samen der F1 muss man mit diesen Unterschieden rechnen? Kann es schon sein, dass die 50 Samen aus einer einzigen Frucht von der F1 verschieden geartete Tomaten-Pflanzen hervorbringen, oder sind die Pflanzen aus den Samen einer einzigen Blüte und deren Frucht alle gleich, sodass man für die Selection von jeder Frucht der F1-Pflanze nur einen Samen zu nehmen braucht?

[Thot]

Aha!
Nun habe ich Dich verstanden.

"Kann es schon sein, dass die 50 Samen aus einer einzigen Frucht von der F1 verschieden geartete Tomaten-Pflanzen hervorbringen?"

JA! Ein definitives JAAAA!

Wodurch diese Schlussfolgerung (unten) falsch ist.

"oder sind die Pflanzen aus den Samen einer einzigen Blüte und deren Frucht alle gleich, sodass man für die Selection von jeder Frucht der F1-Pflanze nur einen Samen zu nehmen braucht?

Wenn Du alle Samen einer F1 Frucht aussäst, dann kommen die verschiedendsten Varianten dabei heraus.
Es gibt vollkommene Abweichungen, von rot, über braun, oder auch gestreift, bis hin zu Größenunterschieden.

Wenn Du Platz für 1000 Pflanzen hättest: schön, aber auch unter diesen wären Phänotypen, die sich sehr ähnlich sind, bzw. identisch sind.
Ich sehe, dass Du Dich für Charline´s Kreuzungsprojekt interessierst. Ihr geht es ja auch darum die Samen möglichst weit zu streuen. Alleine ist es schwer möglich, vor allem in der F2 Generation, so viele Pflanzen anzubauen.

[Goofy]

Es tut mir leid, dass ich durch meinen Titel Dir - oder Euch - den Eindruck vermittelt habe, ich wüsste über Kreuzung gut bescheid. Meine 'Tomaten-Zucht' bestand bisher darin, Samen von vorhandenen Sorten zu nehmen, um sie kennenzulernen und auszuprobieren. Das Kreuzen will ich jetzt ganz neu mal ausprobieren, nachdem ich die tolle Anleitung von Michi gelesen habe, wie die Tomaten-Blüten präpariert werden.

Ehe ich mir ein dickes Fachbuch zulege, frage ich lieber hier im Forum, wie es geht und hoffe, dass es hier User gibt, die mir das einfach und verständlich zu erklären verstehen.

In Ordnung.

Ich würde an Deiner Stelle erst einmal kein Fachbuch erwerben. Das Internet bietet eine Fülle an Informationen über das Vorgehen. Ich würde mir an Deiner Steller erst einmal die Basis aneignen.
Über Nacht lernt man die wenigsten Sachen.
Mit der Zeit kommt die Erfahrung.

[Jesus-Christus-ist-König]

Ich sehe, dass Du Dich für Charline´s Kreuzungsprojekt interessierst. Ihr geht es ja auch darum die Samen möglichst weit zu streuen. Alleine ist es schwer möglich, vor allem in der F2 Generation, so viele Pflanzen anzubauen.

Wie ich schrieb, habe ich auf meinem Balkon Platz für 18 Tomaten-Pflanzen. Ich müsste wissen, wie viel Pflanzen ich für Carline mindestens ziehen muss, um es dann zu orgenisieren. Sicher werde ich die Blütenstände von Carlines Tomaten-Pflanzen alle verhüten müssen, damit jegliche Fremdbestäubung ausgeschlossen ist. Ja, ich würde mich schon gern an diesem Projekt beteiligen. Es würde mir nichts ausmachen, die Kerne sämtlicher Früchte dieser Pflanzen zu bergen und wieder abzugeben. Die Kerne würde ich alle auf Küchenpapier abstreifen und trocknen und das Fruchtfleisch mir genussvoll einverleiben. Ich würde pro Frucht eine eigene Fläche anlegen, sodass es eine Übersicht behält.

[Thot]

Soweit ich das noch im Gedächtnis habe handelt es sich um 3 Tomaten, die Charline mindestens angezogen haben möchte.

Du wirst aber nicht nur Charlines Tomaten verhüten müssen, sondern auch Deine eigenen. Schließlich willst Du doch sortenreines Saatgut, bzw. bei Deinen Kreuzungen sicher stellen, dass kein Insekt schneller war als Du.

Zur Saatgutgewinnung gibt es mehrere Methoden, mitunter auch die Fermentation.

[Jesus-Christus-ist-König]

Soweit ich das noch im Gedächtnis habe handelt es sich um 3 Tomaten, die Charline mindestens angezogen haben möchte.

Du wirst aber nicht nur Charlines Tomaten verhüten müssen, sondern auch Deine eigenen. Schließlich willst Du doch sortenreines Saatgut, bzw. bei Deinen Kreuzungen sicher stellen, dass kein Insekt schneller war als Du.

Zur Saatgutgewinnung gibt es mehrere Methoden, mitunter auch die Fermentation.

Gerade habe ich Charline ein E-Mail geschrieben und ihr mitgeteilt, dass ich für maximal 18 Tomaten-Pflanzen Platz auf meinem Balkon habe. Wieviel eigene ich dann also auf meinem Balkon ziehen werde, hängt von der Antwort ab, die ich von Charline bekommen werde. Bisher habe ich es bei meinen eigenen Pflanzen mit der Sorten-Reinheit nicht so genau genommen. Ich habe sie alle unverhütet gelassen. Hummeln und Wind konnten ungehindert ihr Werk tun. Habe gelesen, dass die Möglichkeit einer Verkreuzung bei etwa 2% liegt, weil Griffel und Narbe normalerweise sowieso von den eigenen Pollen umgeben sind und die Möglichkeit einer Fremdbestäubung sehr gering ist.

Insofern werde ich bei dem Projekt natürlich gewissenhaft verhüten, - aber bei meinen eigenen Pflanzen nehme ich es nicht so genau...

Was die Saatgutgewinnung betrifft, habe ich die Erfahrung gemacht, dass das Trocknen auf Küchenpapier die einfachste, unkomplizierteste und sicherste Methode ist. Ich streife einfach die Samen mit Gallerthülle auf das Küchenpapier ab und lasse sie trocknen. Ich beschrifte die Samen direkt auf dem Küchenpapier. In diesem Zustand versende ich sie auch. Im Frühjahr nehme ich nach Bedarf die Samen direkt vom Küchenpapier ab und säe sie aus. Ich verzichte auf sämtliche nachträgliche Behandlungsmethoden. Dennoch geht die Saat gut auf bei mir.

[Thot]

Das mit dem Verhüten hält jeder so wie er es persönlich verantworten kann und will.

Spätestens aber wenn Du mit jemandem Samen tauscht, der sicher gehen will auch wirklich das zu bekommen, was er von Dir erwartet, wird in der Regel fragen ob verhütet wurde.
Die 2% sind eine scheinbar geringe Quote, aber ich persönlich gehe bei meinen Samen kein Risiko ein, vor allem was die Kreuzungen betrifft.

[Franz]

Ich denke Mal, dass es hier viel Erhalter gibt und nur wenige, die sich mit den Kreuzungen beschäftigen. Und das nur so aus Spaß an der Freude.
Ich pers. nehme keine Kreuzungen und auch keine F 1 und so.

Frank

[Thot]

die sich mit den Kreuzungen beschäftigen.
Frank

Ja, wohl wahr.
Aber er wird schon wissen warum er sich damit auseinandersetzen will.

Und mit Charline ist er ja nicht alleine.

Da können sich die beiden in Zukunft über Ihre Projekte austauschen.