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Diskussionsthread: Tomatenshop
Die Einstellung "einfach weitermachen" ist nun genau das wodurch sich auch die anderen Viren so schön schnell verbreitet haben in den Gärten. :rolleyes:

Ja, klar, genau jetzt macht eine Tauschveranstaltung im Großen Stil total Sinn, wenn da draußen ein neues Virus unterwegs ist.
Genauso wie Großveranstaltungen ohne Maske und Abstand dabei helfen den Coronavirus einzudämmen. Wall
 

Gerade beim Tauschen unter Hobbygärtnern ist das Risiko besonders groß,
weil Pflanzen und Samen nie im Labor untersucht werden
und weil die meisten Hobbygärtner Krankheiten nicht mal dann erkennen, wenn sie vor ihrer Nase wachsen.

Gerade wenn ein Virus "neu" ist, hat man die beste Möglichkeit es noch zu beherrschen.
Wenn dann aber alle fröhlich weiter machen wie bisher, dann ist es im Nu überall.

Nein, dieser Virus (ToBRFV) ist nicht nur ein Problem der industriellen Landwirtschaft!
Wenn er da ist, hat er das Potential innerhalb kurzer Zeit 100 Prozent aller Tomaten- und Chilipflanzen im Garten zu befallen.
Es gibt kein Bekämpfungsmittel und keine Resistenzen dagegen.
Da hilft dann nur noch alles entsorgen und alles desinfizieren und trotzdem kann es sein, dass er dann im nächsten Jahr wieder im Garten ist.
Dann ist es vorbei mit eigenen Tomaten aus dem Garten.

Dieser Virus gehört zu den Tobamoviren und die sind notorisch langlebig und schwer zu bekämpfen.
Schaut Euch mal die Threads betroffener Tomatianer hier an, die mit dem TMV oder ähnlichem zu kämpfen hatten und überlegt Euch dann nochmal, ob es sooooooo wichtig ist auf Teufel komm raus zu tauschen.

Deutschland ist nicht frei von dem Virus.
In NRW gab es bereits im Januar 2019 einen großen Befall.
Glaubt ihr der Virus hat sich seither brav in diesem einzigen Betrieb aufgehalten und nicht weiter verbreitet?
Träumt weiter.

So, das musste mal geschrieben werden.
Ich hasse diese Einstellung "mich geht das nichts an und ich mache einfach so weiter wie bisher."
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Hallo Maya,

vielen Dank für deine "klaren" Worte. Als ehemals Betroffene des ToMV kann ich ein Lied davon singen. Nicht nur, dass die gesamte Desinfektion mit ganz viel intensiver Arbeit verbunden war,  geht es auch ganz schön ins Geld. Allein die gesamte Erde als Restmüll zu entsorgen und das bei rund 500 l war ein gewaltiger Aufwand. Zur Desinfektion der großen Töpfe musste eine Riesenwanne gekauft werden und für die vielen Stäbe ein extra hohes Rohr. Auch die diversen Desinfektionsmittel waren nicht ganz billig. Von meinen Händen ganz zu schweigen, die haben furchbar gelitten, weil die Gummihandschuhe für die Riesenwanne viel zu kurz waren :devil: . Da hätte ich mir eine "Anglerhose" für die Arme gewünscht. Nach der Desinfektion musste ja auch noch das ganze "Geschirr" (einschließlich Anzuchttöpfen ca. 4 x 25 Töpfe sowie alle Untersetzer, Saatschalen, Abdeckhauben) klar gespült werden und das alles möglichst bei Hitze, damit schon ein Teil durch die Sonne trocknet. Die Holztrennwand abgewaschen und bedampft, ebenso der Zaun, an dem die Tomis standen. Weiterhin wurden auch alle Gartengeräte wie Scheren, Messer, Gießkannen, Gartenschläuche etc. desinfiziert. Arbeit ohne Ende!
Inzwischen wird kein Samenkorn mehr ohne Desinfektion eingepflanzt.


Liebe Maya, ich habe mich schon heute Vormittag durch die verschiedensten Seiten gelesen, aber nichts darüber gefunden, ob das ToBRFV nur auf der Samenschale sitzt oder vielleicht sogar samenbürtig ist. Weißt du was darüber?

Liebe Grüße
virgi



Erfolg hat drei Buchstaben: T U N
Johann Wolfgang von Goethe
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Samenkorn mit Desinfektion einsetzen? Kannst du mir das erklären?

Lg
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(06.09.20, 21:25)virgi schrieb: Liebe Maya, ich habe mich schon heute Vormittag durch die verschiedensten Seiten gelesen, aber nichts darüber gefunden, ob das ToBRFV nur auf der Samenschale sitzt oder vielleicht sogar samenbürtig ist. Weißt du was darüber?

Das Problem ist, dass der Virus noch so "neu" (erstes Auftreten vermutlich 2014) ist, dass man vieles darüber noch gar nicht weiß.
Die Übertragungswege sind noch längst nicht alle geklärt. Bisher weiß man, dass er sehr leicht über Kleidung, Werkzeuge, Nährlösungen und Pflanze-zu-Pflanze-Kontakt verschleppt wird. Eingeschleppt wird er durch Samen oder Pflanzen. Eine mögliche Übertragung durch Bestäuber wie Hummeln wird vermutet. Schädlinge scheinen bei der Übertragung keine Rolle zu spielen.

Zum Thema Samen gibt es in der Fachliteratur noch keine einhellige Meinung, weil da noch viel zu erforschen ist und vieles bisher nur auf Beobachtungen im Anbau beruht.
Manche vermuten dass der Virus wie andere Tobamoviren nur auf der Samenschale sitzt und daher durch Samenbehandlung zu vernichten wäre.
Es gibt aber auch Aussagen, dass er "vor allem" auf der Samenschale sitzt und "seltener" im Samen.
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Sorry Leute ich wollte mit "weiter so" auch nicht sagen das man Samen von kranken, mit dem Jordanvirus befallenen Pflanzen nimmt und tauschen soll. Ich gehe einfach davon aus das alle hier aus dem Forum die Samen tauschen verantwortunsbewusste Hobbygärtner sind die das einfach sowieso nicht machen würden.
Gruß Steffi
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(07.09.20, 06:17)womotomate schrieb: Sorry Leute ich wollte mit "weiter so" auch nicht sagen das man Samen von kranken, mit dem Jordanvirus befallenen Pflanzen nimmt und tauschen soll. Ich gehe einfach davon aus das alle hier aus dem Forum die Samen tauschen verantwortunsbewusste Hobbygärtner sind die das einfach sowieso nicht machen würden.

Mach dir nicht ins Hemd ,ich habe das auch so von dir verstanden.


100% Sicherheit kann keiner geben .

Einer meiner Lieblingssprüche:
Traue keinem unter 100.. :devil:

ABER: Diejenigen ,die hier aktiv auch ihren Anbau dokumentieren ..dort kann man wenigstens annähernd in die "Karten" schauen.

Ist natürlich bedauerlich, dass das - leider - nur so wenige hier praktizieren.


LG..
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Ich mach mir nicht "ins Hemd", war nur 'ne Klarstellung.
Hat ja auch einen Grund warum ich nicht tausche, weder kenne ich mich mit den Krankheiten genug aus, noch kann ich bei meinen Pflanzen Sortenreinheit garantieren.
Gruß Steffi
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Ich habe den ehemaligen EU-Komissionspräsidenten ernst genommen (ich habe es nicht mehr wörtlich im Kopf): "Wir lanzieren ein einschränkendes Gesetz. Wenn nur wenige merken, was wir da machen wollen, setzen wir es in Kraft und setzen es dann schrittweise durch. Wenn es jedoch ein sehr großes Geschrei gibt, rudern wir zurück und versuchen es später auf andere Weise."
Bei der Saatgutverordnung 2015 gab es so ein sehr großes Geschrei und sie ruderten zurück. Jetzt gibt es ein neues Virus, gegen dessen Bekämpfung niemand etwas haben kann. Deshalb ist ein Tomatenpass erforderlich. Den können sich kleine Samenanbieter, Gärtner, Bauern, Amateure nicht leisten und viele werden aufgeben. Die wenigen Großen werden profitieren und ihre F1-Hybride den Markt beherrschen.
Ich wollte einfach erfahren, wie ihr das seht und eine Diskussion anregen. Auf Mayas Einwände habe ich mich schlecht gefühlt, weil ich mich mit dem Virus nicht beschäftigt habe. Inzwischen weiß ich, dass er ernst genommen werden muss. 2019 waren 7 Gewächshäuser mit 50 000 Pflanzen auf 25 ha in NRW betroffen; die Pflanzen waren nicht in Deutschland vorgezogen worden. Nach dem Julius Kühn Institut ist der Virus 2019 in Deutschland "absent, eradicated". Virgi's Bericht hat mich deshalb verunsichert - war das wirklich ToBrFV? So weit zu erfahren sind bisher alle Fälle in großen Gewächshäusern aufgetreten, abgesehen von Mexiko, wo auch Tomaten im Freiland befallen waren. Nach JKI ist eine natürliche Ausbreitung oder eine weitflächige Ansiedlung im Freiland bei uns nicht zu erwarten. Tragen wir also besser dazu bei, dass keine "unnatürliche" Ausbreitung erfolgt und halten uns beim Samen- und Pflanzenverkauf oder -tausch zurück.
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Und trotzdem plädiere ich dafür, Saatgut zu entnehmen und aufzubewahren. Der Sortenvielfalt zu Liebe.
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(07.09.20, 22:40)Bruno 2 schrieb: Ich habe den ehemaligen EU-Komissionspräsidenten ernst genommen (ich habe es nicht mehr wörtlich im Kopf): "Wir lanzieren ein einschränkendes Gesetz. Wenn nur wenige merken, was wir da machen wollen, setzen wir es in Kraft und setzen es dann schrittweise durch. Wenn es jedoch ein sehr großes Geschrei gibt, rudern wir zurück und versuchen es später auf andere Weise."
Bei der Saatgutverordnung 2015 gab es so ein sehr großes Geschrei und sie ruderten zurück. Jetzt gibt es ein neues Virus, gegen dessen Bekämpfung niemand etwas haben kann. Deshalb ist ein Tomatenpass erforderlich. Den können sich kleine Samenanbieter, Gärtner, Bauern, Amateure nicht leisten und viele werden aufgeben. Die wenigen Großen werden profitieren und ihre F1-Hybride den Markt beherrschen.

Du bringst da Äpfel und Birnen durcheinander.  :rolleyes:

Die Saatgutverordnung war eine ganz andere Hausnummer. Die Nachweise, die da für jede Sorte (egal ob Saatgut oder Pflanze) zu erbringen waren, waren aufwändig und teuer. Das hätte dazu geführt, dass Erhalter und Vermarkter alter Sorten sich das nicht leisten können.

Der Pflanzenpass ist was ganz anderes. Schon seit 1993 müssen für Pflanzen im Handel Pflanzenpässe/Pflanzengesundheitszeugnisse ausgestellt werden. Die Regelungen, die nun vor allem Pflanzen betreffen und nur einige Sorten Saatgut, wurden nun lediglich angepasst und EU weit vereinheitlicht. Es geht dabei um die Sicherstellung der Pflanzengesundheit vor dem "in den Verkehr bringen". Dazu gibt es Regeln und Vorschriften, aber die dauerhafte Kontrolle der Pflanzengesundheit obliegt vor allem dem Anbauer/Verkäufer. Er hat es also selbst in der Hand auf welche Art und Weise er die Gesundheit von Saatgut und Pflanzen sicher stellt und damit auch eine gewisse Kontrolle über die dabei anfallenden Kosten. Es ist nicht so, dass ein Pass einen festgesetzten Preis hat. Auch bisher gab es von amtlicher Seite schon (Veterinäramt, Gesundheitsamt ...) Vorschriften zur Sicherstellung der Pflanzengesundheit und Kontrollen.


Das ist wie bei der Nummer auf dem Ei. Es geht auch um die Rückverfolgbarkeit, wenn dann eine Erkrankung auftritt.
Gäbe es solche Pässe nicht, dann hatte man auch bei dem neuen Virus nicht herausfinden können woher die erkrankten Pflanzen stammen.



(07.09.20, 22:40)Bruno 2 schrieb: Ich wollte einfach erfahren, wie ihr das seht und eine Diskussion anregen. Auf Mayas Einwände habe ich mich schlecht gefühlt, weil ich mich mit dem Virus nicht beschäftigt habe. Inzwischen weiß ich, dass er ernst genommen werden muss. 2019 waren 7 Gewächshäuser mit 50 000 Pflanzen auf 25 ha in NRW betroffen; die Pflanzen waren nicht in Deutschland vorgezogen worden. Nach dem Julius Kühn Institut ist der Virus 2019 in Deutschland "absent, eradicated". Virgi's Bericht hat mich deshalb verunsichert - war das wirklich ToBrFV? So weit zu erfahren sind bisher alle Fälle in großen Gewächshäusern aufgetreten, abgesehen von Mexiko, wo auch Tomaten im Freiland befallen waren. Nach JKI ist eine natürliche Ausbreitung oder eine weitflächige Ansiedlung im Freiland bei uns nicht zu erwarten. Tragen wir also besser dazu bei, dass keine "unnatürliche" Ausbreitung erfolgt und halten uns beim Samen- und Pflanzenverkauf oder -tausch zurück.

Virgi schrieb über TMV.

2019 ist schon ein Weilchen vorbei.  :rolleyes:
"nicht zu erwarten" heißt nicht, dass es nicht doch passieren kann.
Da man bisher noch nicht mal weiß, ob der Virus noch weitere Wirtspflanzen (Wildkräuter etc.) hat, kann man auch schlecht abschließend sagen, ob sich aus den GWHs nicht doch was in die Umwelt begeben hat. Wenn man die anderen Tobamoviren als Vergleich heranzieht, so ist das nicht unwahrscheinlich. TMV & Co haben teilweise hunderte von Wirtspflanzen, jenseits von dem was wir so im Garten anbauen.

@ Tomaten-Fundus
Gegen das Gewinnen und Aufbewahren von Saatgut hat ja auch niemand was. Sorten müssen erhalten werden. Das steht doch gar nicht zur Debatte. Das ist selbstverständlich.

Aber beim Tauschen, sollte eine gewisse Vorsicht walten ...
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