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Der Tomaten-Doldi aus Franken
#1
Jeder Dialekt hat so seine Eigenarten. Im Fränkischen gibt es den schönen Ausdruck "Doldi". Googelt man nach dem Ausdruck "Doldi", wird dies mit "Tölpel" oder ähnlichem übersetzt. Das trifft diese Bezeichnung aber keinesfalls, da im fränkischen Dialekt viele zunächst wenig freundlich wirkenden Ausdrücke oft mit einer gewissen Herzlichkeit verbunden werden, die diesem Ausdruck dann eine ganz andere Bedeutung zu kommen lassen.

"Stell dich net so bläid, du Doldi!" ist so ein typischer Ausdruck für jemanden, den man mag, der sich in diesem Moment aber viel dümmer anstellt, als er in Wirklichkeit ist. (Hochdeutsch: "Stell dich nicht so blöd, du Doldi!")

Ich bezeichne mich sehr gerne als "Tomaten-Doldi". Mache immer wieder Fehler, die sich vermeiden lassen, wodurch die Lernkurve aber immer mehr ansteigt. Sofern sich grobe Fehler nicht wiederholen, beunruhigt mich das nicht weiter. Das gehört einfach dazu. Bin auch eher der Praktiker, der experimentiert, als sich an Lehrbücher zu halten. Da steht sowieso oft zu viel Mist drin. Was bei einem an der Küste in Norddeutschland funktioniert, muss in unseren Gefilden noch lange nicht funktionieren - und umgekehrt.

Wie bin ich zu den Tomaten gekommen?
In Restaurants trat ich immer meine Tomaten als Salatbeilage an meine Frau über Jahre bereitwillig ab. Diese dekorative Zugabe eines "roten Wasserballons" hatte nichts mit den Tomaten zu tun, die ich aus dem Garten meiner Eltern und Großeltern kannte. In einem Portugal-Urlaub sah ich dann gut aussehende Fleischtomaten. Mit dem Verkäufer ins Gespräch gekommen, gab er mir eine Tomate zum Kosten. Meine Frau erklärte mich für verrückt, als ich gleich ein Kilo davon kaufte. Das Kilo Tomaten überlebte auch nicht lange. Am nächsten Tag fuhren wir dann nochmals zu diesem Verkäufer und er schilderte mir den Weg zu seinem Onkel, der diese Tomaten anbaute. Da standen wir vor einem Verhau, das sie aus Restholz und altem Verpackungsmaterial - auf einigen war noch deutlich die Werbeaufschrift zu lesen - gebaut hatten. Im Inneren hatten sie aber sehr viele Tomatenpflanzen, die sie hegten und pflegten. Da kamen wir dann auf die Idee, wieder Tomaten selber anzubauen. Das waren dann zunächst alles F1-Hybride.

Wie das dann eben so ist, nahm man von den F1-Hybriden Samen und erlebte im darauf folgenden Jahr eine "bunte Überraschung". Zunächst frustriert, wollten wir dem Übel aber doch auf den Grund gehen und kamen dann letztlich bei den "samenfesten Sorten" raus. Tja, Samen aus F1-Hybriden zieht sich eben nur ein Doldi.

Und da wir wieder beim Thema "Doldi" sind: Meine Samentauschaktionen im letzten Jahr zwischen Anfang November und Weinachten bescherten mir ca. 300 neue Sorten. So viel Platz habe ich nicht. Rechnete dann aus, dass es für etwa maximal 100 Pflanzen und 90 Sorten reichen würde. Also mußte ich mich stark beschränken mit meinen neuen Sorten. Letztlich wurden es aber 107 Sorten und 130 Pflanzen. Da musste dann Platz neu geschaffen werden. Die letzten Tomaten fanden dann Anfang dieser Woche den Weg ins Beet oder in den Eimer.

In den letzten Jahren habe ich sehr viel mit Tomaten experimentiert. Standort, Anbau geschützt/ungeschützt, Bodenbeschaffenheit, gießen/nicht gießen, Ausgeizen/nicht ausgeizen, viel Sonne/gar keine Sonne und, und, und. Ideen, auf die eben nur ein Doldi  kommen kann. 

Hoffe, Euch hier einen kleinen Einblick in meine Tomatenwelt gegeben zu haben.
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#2
Hallo,
ein herzliches Willkommen in unserem Forum!
Ich denke, dass Du auf dem richtigen Weg bist, tolle Tomaten zu bekommen. Vor allem, wenn Du keine F1 Hybriden mehr anbaust. Der Ertrag ist lange nicht so groß wie bei F1ern. So wie es aussieht hast Du genügend Platz, dann machst eben ein paar Pflanzen mehr. 
Es wäre schön, wenn Du Deine Sortenwünsche uns mitteilst. Ich denke, dass ich da auch ein paar dazusteuern könnte.
LG asmx
Die Tomate ist eine Frucht, die wohl unmittelbar aus dem Paradiese zu uns gekommen sein muß, und wenn sie nicht die hesperidischen Äpfel bedeutet, gewiß der Apfel gewesen ist, den Paris der Venus bot, sehr wahrscheinlich auch der, welchen die Schlange zur Verlockung der Eva anwendete.
Eugen van Vaerst
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#3
Willkommen im Forum
 und schöne Grüße aus dem Nordschwarzwald.

100Pflanzen ist ja schon eine stolze Zahl.
Wir würden uns über Fotos, Sortennamen, Erfahrungsberichte über deine Versuche usw. freuen.

LG  Werner
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#4
(30.06.22, 08:51)asmx91 schrieb: Ich denke, dass Du auf dem richtigen Weg bist, tolle Tomaten zu bekommen. Vor allem, wenn Du keine F1 Hybriden mehr anbaust. Der Ertrag ist lange nicht so groß wie bei F1ern. So wie es aussieht hast Du genügend Platz, dann machst eben ein paar Pflanzen mehr. 
Es wäre schön, wenn Du Deine Sortenwünsche uns mitteilst. Ich denke, dass ich da auch ein paar dazusteuern könnte.
LG asmx

Vielleicht klingt es so, als dass ich erst seit kurzem samenfeste Sorten anbaue. Das ist natürlich relativ. Mache das jetzt seit etwa fünf, sechs Jahren mit den "samenfesten", auch wenn da noch die ein oder andere F1 dabei war.

Bzgl. der Sorten: Auf Dein Angebot komme ich gerne zurück. Habe jetzt aber erst einmal genügend Sorten, die ich anbauen möchte. Macht ja keinen großen Sinn, wenn man nur sammelt. In den letzten Jahren hatte ich ca. 30 Stammsorten mit denen ich viel ausprobiert habe. Dann kamen immer wieder F1-Restbestände dazu, die ich aufbrauchen wollte.

Der Ertrag ist sicherlich nicht so gut, wie bei den Hybriden, aber es geht mir um das Geschmackserlebnis.
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#5
(30.06.22, 09:31)wemu schrieb: Willkommen im Forum
 und schöne Grüße aus dem Nordschwarzwald.

100Pflanzen ist ja schon eine stolze Zahl.
Wir würden uns über Fotos, Sortennamen, Erfahrungsberichte über deine Versuche usw. freuen.

LG  Werner

Mal sehen, ob das mit den Fotos klappt. Bin da immer etwas arg faul, Fotos einzuspielen.

Mit Erfahrungsberichten würde ich immer wieder beitragen. Meine samenfeste Standardsorten waren in den letzten Jahren immer wieder die selben. Im Lauf der Jahre wurden das dann natürlich mehr. Letztes Jahr kam die Blush Tiger dazu. Ansonsten die eher bekannten Sorten, wie Zuckertraube, Sunviva, Dattelwein, Black Cherry - Black Krim, Feuerwerk, Black from Tula, German Gold, Ananori, Rosa bulgaria. Tschernij Prinz, Cherokee purple, Pantelli, Huge Lemon Ox Heart, vivagrande - Lilac, New Sun, Black Zebra. Mehr fallen mir jetzt spontan nicht ein.

Dieses Jahr sind einige Exoten dabei, wie "Don´s double delight" oder "Cuore Antico di acqui terme". Aber auch ganz bekannte Sorten, wie Pink tiger, Schlesische Himbeere oder Orange Russian. Dieses Jahr steht eben das Motto "neue Sorten ausprobieren" im Mittelpunkt. Die Jahre zuvor war es eben "wie und wo schaffe ich die besten Bedingungen für gesunde Pflanzen und für einen guten Geschmack. Wie verbinde ich hohen Ertrag mit guten Geschmack.

Was mich die letzten Jahre mit am meisten beschäftigt hat, ist die Bodenbeschaffung. Wir haben hier extrem sandige, wasserdurchlässige Böden mit wenig Humus. Für Tomaten nicht die besten Bedingungen.
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#6
Hallo Lustiger Mann!
Auch von mir ein herzliches Willkommen!
Ich bin in etwa genauso lang dabei wie Du und habe ebenfalls viel Freude an der Vielfalt und den unterschiedlichen Geschmäckern, Konsistenzen und Farben.
Viel Freude beim Garteln und viele Grüße,
Spotty
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#7
Deinen sandigen Boden kannst nur mit jeder Menge Kompost aufpeppen.
Die Tomate ist eine Frucht, die wohl unmittelbar aus dem Paradiese zu uns gekommen sein muß, und wenn sie nicht die hesperidischen Äpfel bedeutet, gewiß der Apfel gewesen ist, den Paris der Venus bot, sehr wahrscheinlich auch der, welchen die Schlange zur Verlockung der Eva anwendete.
Eugen van Vaerst
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#8
Würde gerne meinen lehmigen schweren Boden zur Hälfte mit deinem sandigen vermischen Yahoo 

LG  Werner
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