30.06.22, 05:48
Jeder Dialekt hat so seine Eigenarten. Im Fränkischen gibt es den schönen Ausdruck "Doldi". Googelt man nach dem Ausdruck "Doldi", wird dies mit "Tölpel" oder ähnlichem übersetzt. Das trifft diese Bezeichnung aber keinesfalls, da im fränkischen Dialekt viele zunächst wenig freundlich wirkenden Ausdrücke oft mit einer gewissen Herzlichkeit verbunden werden, die diesem Ausdruck dann eine ganz andere Bedeutung zu kommen lassen.
"Stell dich net so bläid, du Doldi!" ist so ein typischer Ausdruck für jemanden, den man mag, der sich in diesem Moment aber viel dümmer anstellt, als er in Wirklichkeit ist. (Hochdeutsch: "Stell dich nicht so blöd, du Doldi!")
Ich bezeichne mich sehr gerne als "Tomaten-Doldi". Mache immer wieder Fehler, die sich vermeiden lassen, wodurch die Lernkurve aber immer mehr ansteigt. Sofern sich grobe Fehler nicht wiederholen, beunruhigt mich das nicht weiter. Das gehört einfach dazu. Bin auch eher der Praktiker, der experimentiert, als sich an Lehrbücher zu halten. Da steht sowieso oft zu viel Mist drin. Was bei einem an der Küste in Norddeutschland funktioniert, muss in unseren Gefilden noch lange nicht funktionieren - und umgekehrt.
Wie bin ich zu den Tomaten gekommen?
In Restaurants trat ich immer meine Tomaten als Salatbeilage an meine Frau über Jahre bereitwillig ab. Diese dekorative Zugabe eines "roten Wasserballons" hatte nichts mit den Tomaten zu tun, die ich aus dem Garten meiner Eltern und Großeltern kannte. In einem Portugal-Urlaub sah ich dann gut aussehende Fleischtomaten. Mit dem Verkäufer ins Gespräch gekommen, gab er mir eine Tomate zum Kosten. Meine Frau erklärte mich für verrückt, als ich gleich ein Kilo davon kaufte. Das Kilo Tomaten überlebte auch nicht lange. Am nächsten Tag fuhren wir dann nochmals zu diesem Verkäufer und er schilderte mir den Weg zu seinem Onkel, der diese Tomaten anbaute. Da standen wir vor einem Verhau, das sie aus Restholz und altem Verpackungsmaterial - auf einigen war noch deutlich die Werbeaufschrift zu lesen - gebaut hatten. Im Inneren hatten sie aber sehr viele Tomatenpflanzen, die sie hegten und pflegten. Da kamen wir dann auf die Idee, wieder Tomaten selber anzubauen. Das waren dann zunächst alles F1-Hybride.
Wie das dann eben so ist, nahm man von den F1-Hybriden Samen und erlebte im darauf folgenden Jahr eine "bunte Überraschung". Zunächst frustriert, wollten wir dem Übel aber doch auf den Grund gehen und kamen dann letztlich bei den "samenfesten Sorten" raus. Tja, Samen aus F1-Hybriden zieht sich eben nur ein Doldi.
Und da wir wieder beim Thema "Doldi" sind: Meine Samentauschaktionen im letzten Jahr zwischen Anfang November und Weinachten bescherten mir ca. 300 neue Sorten. So viel Platz habe ich nicht. Rechnete dann aus, dass es für etwa maximal 100 Pflanzen und 90 Sorten reichen würde. Also mußte ich mich stark beschränken mit meinen neuen Sorten. Letztlich wurden es aber 107 Sorten und 130 Pflanzen. Da musste dann Platz neu geschaffen werden. Die letzten Tomaten fanden dann Anfang dieser Woche den Weg ins Beet oder in den Eimer.
In den letzten Jahren habe ich sehr viel mit Tomaten experimentiert. Standort, Anbau geschützt/ungeschützt, Bodenbeschaffenheit, gießen/nicht gießen, Ausgeizen/nicht ausgeizen, viel Sonne/gar keine Sonne und, und, und. Ideen, auf die eben nur ein Doldi kommen kann.
Hoffe, Euch hier einen kleinen Einblick in meine Tomatenwelt gegeben zu haben.
"Stell dich net so bläid, du Doldi!" ist so ein typischer Ausdruck für jemanden, den man mag, der sich in diesem Moment aber viel dümmer anstellt, als er in Wirklichkeit ist. (Hochdeutsch: "Stell dich nicht so blöd, du Doldi!")
Ich bezeichne mich sehr gerne als "Tomaten-Doldi". Mache immer wieder Fehler, die sich vermeiden lassen, wodurch die Lernkurve aber immer mehr ansteigt. Sofern sich grobe Fehler nicht wiederholen, beunruhigt mich das nicht weiter. Das gehört einfach dazu. Bin auch eher der Praktiker, der experimentiert, als sich an Lehrbücher zu halten. Da steht sowieso oft zu viel Mist drin. Was bei einem an der Küste in Norddeutschland funktioniert, muss in unseren Gefilden noch lange nicht funktionieren - und umgekehrt.
Wie bin ich zu den Tomaten gekommen?
In Restaurants trat ich immer meine Tomaten als Salatbeilage an meine Frau über Jahre bereitwillig ab. Diese dekorative Zugabe eines "roten Wasserballons" hatte nichts mit den Tomaten zu tun, die ich aus dem Garten meiner Eltern und Großeltern kannte. In einem Portugal-Urlaub sah ich dann gut aussehende Fleischtomaten. Mit dem Verkäufer ins Gespräch gekommen, gab er mir eine Tomate zum Kosten. Meine Frau erklärte mich für verrückt, als ich gleich ein Kilo davon kaufte. Das Kilo Tomaten überlebte auch nicht lange. Am nächsten Tag fuhren wir dann nochmals zu diesem Verkäufer und er schilderte mir den Weg zu seinem Onkel, der diese Tomaten anbaute. Da standen wir vor einem Verhau, das sie aus Restholz und altem Verpackungsmaterial - auf einigen war noch deutlich die Werbeaufschrift zu lesen - gebaut hatten. Im Inneren hatten sie aber sehr viele Tomatenpflanzen, die sie hegten und pflegten. Da kamen wir dann auf die Idee, wieder Tomaten selber anzubauen. Das waren dann zunächst alles F1-Hybride.
Wie das dann eben so ist, nahm man von den F1-Hybriden Samen und erlebte im darauf folgenden Jahr eine "bunte Überraschung". Zunächst frustriert, wollten wir dem Übel aber doch auf den Grund gehen und kamen dann letztlich bei den "samenfesten Sorten" raus. Tja, Samen aus F1-Hybriden zieht sich eben nur ein Doldi.
Und da wir wieder beim Thema "Doldi" sind: Meine Samentauschaktionen im letzten Jahr zwischen Anfang November und Weinachten bescherten mir ca. 300 neue Sorten. So viel Platz habe ich nicht. Rechnete dann aus, dass es für etwa maximal 100 Pflanzen und 90 Sorten reichen würde. Also mußte ich mich stark beschränken mit meinen neuen Sorten. Letztlich wurden es aber 107 Sorten und 130 Pflanzen. Da musste dann Platz neu geschaffen werden. Die letzten Tomaten fanden dann Anfang dieser Woche den Weg ins Beet oder in den Eimer.
In den letzten Jahren habe ich sehr viel mit Tomaten experimentiert. Standort, Anbau geschützt/ungeschützt, Bodenbeschaffenheit, gießen/nicht gießen, Ausgeizen/nicht ausgeizen, viel Sonne/gar keine Sonne und, und, und. Ideen, auf die eben nur ein Doldi kommen kann.
Hoffe, Euch hier einen kleinen Einblick in meine Tomatenwelt gegeben zu haben.