Gerne,
was willst du wissen?
Mutation: Genetische Veränderung des Erbgutes. Damit ist der Nachkomme anders. Das Weiterleben dieser Mutation gelingt nur, falls sie "gleichwertige" Eigenschaften hat, oder bessere. Bei besseren Eigenschaften kann es zur Verdrängung der ursprünglichen Art kommen. Gibt in der Natur aber oft mehre Faktoren die aufeinandertreffen. Kürzlich war ein Bericht im Fernsehen der zeigte, warum der eigentlich unterlegenere Braunbär den größeren Bär (habe dessen Namen vergessen) verdrängen konnte. Nahrungsbedingungen haben sich verändert und der Mensch suchte Höhlen auf, die Unterschlupf des größeren, behäbigeren Bären waren. Vorher wurde der Braunbär in kältere Gebiete abgedrängt, der Eisbär entstand nach Mutationen. Der Braunbär kam dann zurück. Übrigens gibt es inzwischen Mischlinge, da die Lebensbereiche beider sich überlappen.
Beim Menschen ist z.B. das Down-Syndrom eine öfter vorkommende Mutation. Da wird bei der Meisose (Halbierung der DNS zum Zwecke ein Sperma mit einer Eizelle verschmelzen zu können und die Chromosomenzahl nicht zu erhöhen) bei einer DNS-Hälfte das 21 Chromoson nicht halbiert sondern verbleibt ganz, bzw. zumindest "zuviel" bleibt "hängen". Damit hat der Nachkomme das Chromosom 21 nicht doppelt sondern dreifach: Trisomie. Jeder weiß, dass das leider sehr problematisch ist.
Modifikation: Ist die Fähigkeit, sich an verschiedene Lebensbedingungen anpassen zu können, wobei die Fähigkeit bereits genetisch veranlagt ist. Beim Menschen: weißhäutige Menschen können in lichtstarken Gebieten ebenfalls den uv-schützenden braunen Farbstoff der Haut bilden. Wer das nicht mehr kann: weitere Mutation...
Mein Beispiel Löwenzahn: Er wächst auf trockenen, sandigen Boden, mit wenig Niederschlag und viel Licht. Aber auch auf humosen, feuchten Boden mit weniger Licht. Im letzteren Fall ist er eher sattgrün, und dicht. In beiden Fällen wird er blühen.
Nachweis, dass es eine Modifikation ist: Man nimmt Samen beider Pflanzen und züchtet sie unter gleichen Bedingungen. Sind die Nachkommen identisch, war es eine Modifikation. Das ist in diesem Beispiel der Fall.
Wären auch die Nachkommen unterschiedlich, hätte eine Mutation stattgefunden, die nicht umkehrbar ist. Sie tritt spontan und zufällig auf. Aber auch z.B. durch radioaktive Strahlung (war auch eine Möglichkeit neue Sorten zu erzeugen!) oder (Umwelt-)Gifte können dazu beitragen. Oder einfach spontaner Zufall. Fehler bei der Zellteilung und und..
Also hier: Würde eine Modifikation stattfinden, dürfte der Löwenzahn vom humosen Boden auf sandigem nicht mehr wachsen. Wie bereits geschrieben: das ist nicht der Fall.
Bei Tomaten gilt das natürlich auch. Die Tomate ist auch deswegen so verbreitet, da sie die Modifikation gut beherrscht. Das mit der Braunfäule bekommt der Mensch ja mit Dächern gut in den Griff. Da wäre mal eine Mutation gefragt
Wer den Versuch machen möchte, ob sein Saatgut sich der Umgebung mit der Zeit immer besser anpasst:
Saatgut aus der 2. und 3. Generation mit dem Originalsaatgut einem Vergleich unter gleichen Bedingungen unterziehen. Also gleicher Ort, gleiches Jahr, gleicher Boden, gleiche Bewässerung. Mehrere Pflanzen aus jeder Generation.
Und wie ich schon schrieb: meine Chinatomaten aus einer anderen Zeit- und Klimazone waren mit die besten im letzten Jahr.
Grüße
Reniar