Tomaten-Forum

Normale Version: Tomaten selbst veredeln
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Ich hatte früher immer geglaubt, dass eine Fremdbestäubung nur zu ca. 5 Prozent eintritt.

Musste mich aber eines Besseren belehren lassen durch die Realität.

Sorten, wo der Griffel rausschaut, sind besonders anfällig für Fremdbestäubung.

Wenn man verschieden Sorten auf engem Raum hat ist es sehr leicht, dass das passiert.

Wer schon mal eine Hummel beobachtet hat, wie sie von Blüte zu Blüte huscht, weiß, wie schnell das gehen kann.

Wer sich die Arbeit mit dem Verhüten sparen will kommt nicht umhin, Saatgut von Anbietern zu beziehen.
Wir sehen auch immer wieder Hummeln an unseren Tomaten, die eifrig von Blüte zu Blüte fliegen.
Es gibt noch eine andere Variante, den Samen sortenrein zu halten. Einmal die Tomatenpflanze verhüten und ganz viel 
Samen nehmen, der für viele Jahre reicht.

LG Chris
Ja danke für die Hinweise. Ja mit den einmal viel Samen nehmen scheint das beste zu sein. Da kann man ja Samen für die Jahre nehmen. Das schöne ist ja das die meisten Tomatensamen locker 5 Jahre und mehr keimfähig sind. Und wenn man merkt daß sie schlechter keimen kann man ja wieder neue nehmen.
Ich verhüte seit ich Tomaten anbaue mit Teebeuteln, seit 15 Jahren und baue mein eigenes Saatgut auch immer wieder an. Ich kann nur Positives von dem Teebeutel-Verfahren berichten. Nur sind manche Sorten mit sehr kurzen Rispen schwierig 'einzutüten', da gelingt es nicht immer. Aber das ist eher die Ausnahme.
OK, vllt liegt es ja auch an der Sorte wenn sie teilweise mal verkümmern. Es scheint bei vielen auch gut mit den Teebeuteln zu klappen. Irgendwie muss es ja dazu gekommen sein. Bei der F1 Saatgut Gewinnung machen sie es ja auch mit den verkümmern. Aber wie weiter oben ja schon geschrieben wurde, können ja auch aus einer Frucht die Samen genommen werden um Merkmale gezielt zu züchten.

Gibt es eigentlich Informationen darüber was Eltern von bekannten F1 Hybriden sind, oder ist sowas Betriebsgeheimnis?

Weil ich mir vorstellen kann das es zumindest theoretisch funktioniert. Also bis auf das steril machen einer Sorte, dürfte das ja auch zu Hause funktionieren.

Aber ich könnte mir vorstellen das auch normale Kreuzungen, die ja auch zufällig passieren, wie auch im Tierreich eher günstiger sind.
Es gibt dann ja auch noch unterschiedliche Standorte, die zu berücksichtigen sind. Wenn ich Samen von der Freilandpflanze nehme, hat diese ja schon etwas andere Eigenschaften wie die Samen aus dem Gewächshaus. Das wird sicherlich erst nach etlichen Generationen richtig bemerkbar sein.

Bei der Getreidezucht nehmen sie richtige Tüten und stülpen sie über die Blüten. Ganz schöner Aufwand. Aber es muss ich ja lohnen.
Das Verhüten mit Organzasäckchen funktioniert eingeschränkt. Bei großen Tomatensorten klappt das Verhüten schlecht.
Der Samen von Tomaten ist länger als 5 Jahre keimfähig. Erst kürzlich habe ich Samen von 2011 erfolgreich zum Keimen
gebracht. Ich nehme grundsätzlich ein paar Samen mehr, um schöne Pflanzen zum Einpflanzen auswählen zu können .
An Paprikasamen nehme ich nur von gekauften Früchten. Die Vererbungstheorien sind mir egal. Das Ergebnis zählt.

LG Chris
Normale Verkreuzungen sind ja dann auch F1 Hybriden. Da kann schon was Gutes bei rauskommen. Nur sind die halt nicht stabil, in weiteren generationen können die aufspalten siehe mendelsche Gesetze usw.
Ich habe aber selbst auch schon von solchen Sämlingen wieder Samen genommen und geschaut, was rauskommt. Macht ja oft Spaß sowas. Manche züchten und verkreutzen gezielt, bei mir sind das Zufallssämlinge, die im Beet aufgehen, und von denen ich eimmer einige wachsen lasse. Meist sind das aber die die Elternsorten bei mir, selten mal was Neues.
(19.03.21, 23:00)XamazoneX schrieb: [ -> ]Ich verhüte seit ich Tomaten anbaue mit Teebeuteln, seit 15 Jahren und baue mein eigenes Saatgut auch immer wieder an. Ich kann nur Positives von dem Teebeutel-Verfahren berichten. Nur sind manche Sorten mit sehr kurzen Rispen schwierig 'einzutüten', da gelingt es nicht immer. Aber das ist eher die Ausnahme.

Wie verschließt du denn die Teebeutel, Xamaxone? Ich habe es vor Jahren mal versucht und fand es schwierig. Seitdem hatte ich immer Glück  ... unauffällige Nachzucht ... mit der Methode 'Samen aus 1. Frucht entnehmen'.
Aber momentan bin ich etwas geschockt: die kleinen Ruthje haben Kartoffelblätter !   :w00t:
Es gibt ja auch Kartoffelblättrige Tomantensorten, die sollen sogar noch besser fürs Freiland geeignet sein.

Also normale Kreuzungen sind schon auch Hybriden, nur keine F1 in dem Sinne. Da wurden die Elternpflanzen ja gezielt verkrüppelt um den Heterosiseffekt zu bekommen. Ich kann mir vorstellen das bei normalen Kreuzungen das Ergebnis nicht völlig was anderes in der 2. Generation hervor bringt als bei einer richtigen F1.

Eigentlich versuchen die Tomatenpflanzen bei dieser F1 sich nach Jahren der Inzucht nur wieder richtig zu vermehren. Nur das dabei einiges Genmaterial verloren geht oder vermischt wird. 

Es ist schon erstaunlich, wie viele unterschiedliche Pflanzen man aus  F2 Samen einer Supermarktomatenfrucht erhält. Wenn man von den besten Pflanzen dann wieder die Samen nimmt, hat man immer tolle neue Sorten. 

Tomaten die sehr zeitig die Braunfäule haben würde ich aber entweder manuel kreuzen, um evtl. eine bessere Hybride oder gleich entsorgen. Die Braunfäule erkennt man ja im Gegensatz zu Wurzelkrankheiten ganz gut.
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