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Neuling in Sachen Tomaten
#1
Grüss Gott, 

durch Zufall auf das Forum aufmerksam geworden. 

Bin ein klassischer Baummensch, pflege, kultiviere und schneide Bäume und Hecken. Zierschnitt bei Eibe, Buchsbaum und Liguster - betreibe eine kleine Firma und habe derzeit sechs Mitarbeiter. 

Auf meinem Grundstück ist ein Gewächshaus mit knapp 100 qm vorhanden - letztes Jahr dort zum ersten Mal selbst Tomaten, Gurken und Salate angebaut. Gekaufte Sorten von einer Bioland Gärtnerei. Von drei wohlschmeckenden Sorten nach Anleitung Samen gewonnen - die auch keimfähig sind. 

Nun wurde vor drei Wochen die Saat in Kleingewächshäuser in Jffy Töpfchen in spezieller Neudorff Anzucht Erde für Tomaten ausgebracht - es keimt einfach gar nix. Meine zeitnah ausgebrachten Bohnen (Stangen und Buschvarianten) zeigen schon den ersten Keimling. Ebenso die Salatsetzlinge in Töpfen - da konnte ich schon die ersten Blätter ernten. 

Mit Tomaten Saatgut habe ich zum ersten Mal zu tun - und bin jetzt so verzweifelt dass ich wohl ganz klassisch wieder in der Bioland Gärtnerei junge Setzlinge kaufen werde. 

Will wieder zehn verschiedene Sorten haben, einige Fleischtomaten und ansonsten so feine, länglich-zylinderförmige in schönem Orange-Gelb Farbton. Wie die Sorte heisst - konnte mir in der Gärtnerei letzten Jahres nicht gesagt werden. 

Pro Setzling habe ich damals um fünf Euro bezahlt - bei 55 Pflanzen war das ein ordentliche Ausgabe. 

Ertrag war umfangreich, zuletzt habe ich Ende Oktober die letzten Tomaten als Konkasse (ohne Kernhaus, Haut) in Gläser eingerext. 

Was machen?
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#2
[Bild: 41164495hj.jpg]

[Bild: 41164496rs.jpg]

[Bild: 41164497ga.jpg]

Und so schaut das Kleingewächshaus aus - habe davon fünf Stück aufgestellt. Wärme ich Gewächshaus um 17 bis 21 °C - nachts auch mal unter 10°C wenn es draussen Nachtfrost gibt. Gegossen wird mit Regenwasser ohne weitere Zusätze.
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#3
Hallo und Wollkommen,

ja diese Töpfchen und andere aus Torf oder Pappe) sind leider für Tomatenausaat ( und auch jegliche andere Ausaat meiner Meinung nach) nicht geeignet. Wenn was aufgeht, hat es Kümmerwuchs. So leid es mir tut, aber das wird wohl nicht mehr.
Die Zeit zum Auspflanzen hat bereits angefangen, da braucht es jetzt schon Jungpflanzen in entsprechender Größe.
Passende Ausaatzeit ist Ende Februar/Anfang März, andere säen noch früher und wir haben jetzt fast Mitte Mai.

Für die nächste Ausaat empfehle ich dir Kunststoffbehälter für die Ausaat, das funktioniert in der Regel.


Liebe Grüße von Anne Rosmarin
und für uns alle ein gutes Gedeihen der geliebten Pflanzen !

Wir gärtnern in Mittelfranken
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#4
Hallo Anne,

danke für das Willkommen - mir wurden gerade diese Töpfchen sehr ans Herz gelegt - laut Verkäufer im Gartencenter seien diese Töpfe das einzig richtige Material um gute Pflanzerfolge erzielen zu können. Habe da auf einen Schlag 100 solcher Töpfchen gekauft, die passende Erde und Anfang April ausgesät. Seitdem aber kein weiterer Erfolg, sprich Trieb zu sehen.

Plastiktöpfe habe ich noch genug, aber die sind alle mehr oder minder verkalkt. Muss da wohl Neue kaufen. Oder wären die guten, alten Tontöpfe noch besser?

Ist denn wenigstens die Erde gut genug - so ein Sack hat mich knapp 15 Euro gekostet, vier Stück gekauft. Habe noch ein wenig Kompost aus eigenem Bestand dazu gemischt. Und ein klein wenig Steinmehl.

Werde dann halt dieses Jahr wieder Setzlinge kaufen, diesmal dann 60 Pflanzen. Wie teuer dürfen diese eigentlich sein - letztes Jahr habe ich pro Setzling um vier bis fünf, sechs Euro bezahlt. Je nach Sorte different.

Wenn ich alles so aufrechne - dürften fertige Tomaten vom Wochenmarkt oder aus der Bio Gärtnerei fast schon günstiger sein. Allerdings nicht in den Mengen wie letztes Jahr - pro Pflanze habe ich so um 3,8 bis 4,5 kg Tomaten ernten dürfen. Bei den Fleischtomaten waren es an einer Staude knapp 12 kg Früchte.
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#5
Abgesehen davon, daß die Erde in Deinen Papptöpfchen ganz ausgetrocknet ist und Samen zum Keimen meistens ein gleichmäßig feuchtes Milieu benötigen: Tomatensamen keimen bei einer Temperatur von 18- 25 Grad. Fällt die Temperatur darunter, stellt der Keimling das Wachstum ein und verfault.
Es reicht also nicht, wenn die Temperatur tagsüber paßt, sie muß auch nachts passen.

In diesem Forum gibt es mehrere auch mit Bildern dokumentierte Anzuchtanleitungen von Leuten, die seit Jahren oder Jahrzehnten erfolgreich Tomaten anbauen. Vielleicht findest Du ja fürs nächste Jahr eine Methode, die zu Dir paßt?
Erst wenn die letzte Fichte verdorrt, der letzte Fluss vertrocknet und der letzte Schmetterling vergiftet ist, werdet Ihr feststellen, dass man Subventionen nicht essen kann.

Frei nach dem alten nativen Stammesführer
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#6
....hmmm..... täglich mit der Gerda Flasche zart begiest - so richtig trocken fühlt sich die Erde nicht an.

Werde dann die ganzen Töpfe auf den Kompost werfen und halt neue Setzlinge besorgen.

Hatte im April mehrfach strenge Nachtfröste, dann wurden im Gewächshaus bis zu 45 Grabkerzen aufgestellt und die Bodenheizung angemacht. Wobei die Bodenheizung extrem teuer ist, da fliessen in einer Nacht bis zu 20 kW/h rein.
Gewächshaus wurde 1978 von meinem Großvadder aufgebaut, mit Bodenheizung, Isolierung, und Gewächshaus aus England.


Nun - die Anzucht von Tomaten aus Samen ist offenbar eine eigene Wissenschaft. Ich habe das zum ersten Mal in meinem Leben gemacht - dabei bei der Samengewinnung nur die reifsten Früchte ausgesucht (gewartet bis sie selbst von der Pflanze gefallen sind), sorgfältig vom Fruchtfleisch getrennt, auf Küchenkrepp ausgebreitet und im Dunkeln getrocknet bei Zimmertemperatur. Aufbewahrt in einer Blechdose, dicht schliessend.
Keimprobe im März hat einen Trieb ergeben - aber jetzt halt nicht mehr.
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#7
Im Gewächhaus Tomaten zu keimen ist nicht so üblich. Ich nutze eine Heizmatte zum Keimen, die hat um die 28°C. Da keimen sie nach 3-5 Tagen. Man kann halt auch andere warme Orte wählen, Heizung oder so.

Woher hast du die Info, dass man Tomaten im Gewächhaus zum Keimen bringen soll, das würde mich mal interessieren, wer sowas verbreitet? Selbst mit Heizung ist es da nicht warm genug. Wäre ja auch energietechnisch nicht sinnvoll, ein ganzes Gewächhaus Haus auf über 20 °C zu heizen, nur um paar Samen zum keimen zu bringen, was sehr leicht indoor geht.

Der Verkäufer der dir die Jiffys angedreht hat, hat die möglicherweise selbst noch nie benutzt bzw. war eher auf Verkauf aus. Im Internet kann man viel drüber lesen, dass solche Töpfchen nicht funktionieren. Sie trocknen zum Einen die Erde zu sehr aus, und wenn man sie richtig feucht macht, gibt es Verdunstungskälte. Suboptimal bei Samen, die Wärme zum Keimen brauchen.

Ich stelle meine Toimaten schon recht früh in unser Folienhaus, ab Ende März etwa. Da sind die dann meist schon 15 cm hoch und haben 4 Blätter oder so.
 Nach dem Keimen können sie es auch wirklich kühler haben


Liebe Grüße von Anne Rosmarin
und für uns alle ein gutes Gedeihen der geliebten Pflanzen !

Wir gärtnern in Mittelfranken
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#8
Das Gewächshaus ist halt vorhanden, da wurden schon immer Tomaten gesetzt und reichlich geerntet - daher habe ich selbstverständlich die Samen in den Jiffy Töpfen ausgesät. Bisher habe ich maximal Eichen oder Bergahorn neben Douglasien selbst gesät.
Die Töpfchen wurden im im Gartencenter auf meine Frage welches die besten Töpfe sind angeboten. Der nette Mensch hat die mir wärmstens empfohlen - ich habe mich auf seine Empfehlung verlassen. Schliesslich ist er der Fachmann für solche Fragen.

Halt im Frühjahr im Gewächshaus einige Salatpflanzen in Töpfen gepflanzt - das waren aber immer schon Setzlinge.

Im Haus ist ein Pflanzenfenster vorhanden, dort stehen aber die Orchideen von Frau Muttern. Da dürfen KEINE anderen Sachen deponiert werden.

Habe bisher halt ein paar Mal Radischen, Möhren und Pastinaken im Garten gesät - in der Regel ohne großen Erfolg. Nur die Radischen sind was geworden.

Ist jetzt das zweite Jahr dass ich den Garten selbst zu bewirtschaften habe - Frau Muttern kann nicht mehr richtig laufen - die hat das alles vorher eigenständig (mit Helfer) gemacht. Insgesamt sind das fast 4500 qm Aussengarten für Gemüse, Obst und Kulturen. Plus noch knapp 6000 qm Blumen, Staudenbeete.
Habe genug Kartoffeln, Pastinaken, Kräuter gesetzt. Und was dann mal ohne Pflanzen bleibt - wird halt nächstens Jahr für Kartoffeln genutzt. Speisezwiebeln sind auch schon gesetzt - knapp 3,5 kg Saatgut. Wir verkaufen einen Teil der Gemüse, Obsternte auf dem Wochenmarkt. Nebenbei sind noch 120 Obstbäume, 200m Schlehenhecke und etliche Quadratmeter Rasen in Schuss zu halten.
Mit den Bäumen und dem Obst habe ich keine Probleme - allein mit dem Gewächshaus, Gemüsegarten ist es nicht so einfach.
Bin kein gelernter Gärtner. Aber in die Bewirtschaftung von Obstanlagen reingewachsen (und da auch ausgebildet).

Muss jetzt also für nächstes Jahr ein Kleingewächshaus mit Heizung besorgen, so eines dass bei mir im Wohnzimmer aufgestellt werden kann.
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#9
Ich finde seperate Heizmatte und Minigewächhaus gut, was du halt auch Einzeln verwenden kannst. Ist flexibler. Ich nehm die Heizmatte auch für meine Sauerteige, besonders Lieveto madre mags warm. Und die Minigewächhäuser kann man ja auch ohne Heizung verwenden, wenn man was aussät, was nicht so wärmebedürftig ist. Aber das soll jetzt nur ein Tipp sein.

Wenn du Tomaten, Chilis oder anderes vorziehst, was es warm braucht, dann sind einzelne Töpfe übrigens oft praktischer, als Multitopfplatten, weil die Samen oft nicht alle gleichzeitig keimen,  nach der Keimung dann aber schnell hell und kühler gestellt werden müssen. Keimen kannst du ja auch am Nordfenster, nur müssen die Sämlinge nach Keimung dann heller, sonst werden die lang und dünn.

Ich schreibs blos, falls wieder ein Verkäufer sowas anpreist als beste Möglichkeit.

Euer Garten ist ja riesig! Ich finde unsere Gärten schon groß, die haben zusammen 2500qm
Das klingt sehr interessant, auch die Mengen, die ihr anbaut und schön, dass ihr direkt vermarktet. Da würde ich auch gerne einkaufen.

Mein Mann und ich verkaufen selbst in kleinem Rahmen Rosen(vor allem historische) auf dem Wochenmarkt, die wir selbst wurzelecht vermehren. Sind beide Rentner, da spielt die Zeit nicht so eine große Rolle. Die Leute sind da sehr dankbar, etwas vor Ort produziertes zu bekommen.

Das mit den Tomaten wird auch noch werden , da bin ich ganz sicher, man muss halt paar Dinge beachten und dann sind die eigentlich recht robuste Zeitgenossen.
Bin gespannt, ob du dann in ein paar Jahren auch Tomaten zum Verkauf anbaust. Da gibt es ja so tolle Sorten, ich mag ja besonders gerne mehrfarbige.


Liebe Grüße von Anne Rosmarin
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Wir gärtnern in Mittelfranken
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#10
Wenn Du ein altes Heizkissen hast, das reicht auch. Oder Du hast einen Heizkörper, der rund um die Uhr läuft...selbsg wenn das zu heiß ist, kannst Du mit untergelegten Holzbrettchen die Wärme regulieren. Man braucht nicht viel Geld für Tomatenzucht.

Ich säe in Quarkbecher und Ähnlichem aus, pflanze dann größer in abgeschnittene Saftflaschen und Joghurteimer. Alles, was halt rumfliegt, bevor es in der Gelben Tonne landet.

4500 Quadratmeter sind ne ganz schöne Hausnummer. Aber da kann man auch was anfangen, und dann spart man eine Menge Geld für Lebensmittel.

Ich wünsch Dir viel Durchhaltevermögen. Gärtnern hat viel mit Geduld und Fleiß zu tun.
Erst wenn die letzte Fichte verdorrt, der letzte Fluss vertrocknet und der letzte Schmetterling vergiftet ist, werdet Ihr feststellen, dass man Subventionen nicht essen kann.

Frei nach dem alten nativen Stammesführer
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