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Junge kräftige Pflanzen verkümmern
#1
Hallo,

ich habe jedes Jahr folgendes Problem, das ich bisher nicht klären konnte:

meine Tomatenpflanzen (ca. 30 Stück) ziehe ich aus den Samen des Vorjahres einzeln im Töpfchen vor. Wenn sich der erste Blütenstand ausbildet setze ich die Pflanzen im Treibhaus in frisch aufbereitete, humusreiche Erde (das war heuer vor ca. 3 Wochen). Zunächst sieht alles ganz normal aus - alle Pflanzen treiben und sind in etwa gleich groß und kräftig. Vor einer Woche hat es dann wieder begonnen, dass ca. ein Viertel der Pflanzen, nach und nach, knapp über dem Boden ein dünnes, braunes, holziges Stämmchen bekommen (siehe Bild) und dann im Laufe der Zeit verkümmern.

Wer kennt dieses Erscheinungsbild und kann mir einen Tipp geben (ich revanchiere mich gerne mit Samen meiner Lieblings-Sorte für das kommende Jahr)

Viele Grüße
Petro


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#2
Das hört sich nach Umfallkrankheit an.
Gruß Steffi
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#3
Falls du noch ein paar Stecklinge übrig hast, würde ich die in Töpfe setzen mit neuer Erde.

Meine Vermutung ist, dass da etwas krankmachendes im Boden drinnen ist.
Ev. würde ich die Erde im Herbst im Gewächshaus austauschen und entsorgen.
Und nächstes Jahr die Tomaten woanders hinsetzen.


Dass sind meine Vermutungen, bitte warte die fachkundigen Meinungen ab.
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#4
(02.05.20, 11:53)Petro schrieb: Hallo,

ich habe jedes Jahr folgendes Problem, das ich bisher nicht klären konnte:

meine Tomatenpflanzen (ca. 30 Stück) ziehe ich aus den Samen des Vorjahres einzeln im Töpfchen vor. Wenn sich der erste Blütenstand ausbildet setze ich die Pflanzen im Treibhaus in frisch aufbereitete, humusreiche Erde (das war heuer vor ca. 3 Wochen). Zunächst sieht alles ganz normal aus - alle Pflanzen treiben und sind in etwa gleich groß und kräftig. Vor einer Woche hat es dann wieder begonnen, dass ca. ein Viertel der Pflanzen, nach und nach, knapp über dem Boden ein dünnes, braunes, holziges Stämmchen bekommen (siehe Bild) und dann im Laufe der Zeit verkümmern.

Wer kennt dieses Erscheinungsbild und kann mir einen Tipp geben (ich revanchiere mich gerne mit Samen meiner Lieblings-Sorte für das kommende Jahr)

Viele Grüße
Petro
Was genau darf/soll man sich darunter vorstellen ?
Erde mit Kompost/eigen Kompost angereichert ?

Erste Hilfe Vorschlag: 
Ganz fix von den betroffenen Pflanzen Stecklinge schneiden + in einem Wasserglas wurzeln ziehen lassen.
(Vorzugsweise an einem Westfenster mit "hellen Schatten" , geht dort  -bei mir - ohne Problemchen..)
Dauert 10 bis 14 Tage..

Kleiner Tipp:
Beim Einpflanzen verwende ich gerne  Blumenerde im oberen Bodenbereich,welche auch dann ca:6 bis 8 cm dick an den Stämmchen an liegt.

Treibhaus: Es gibt die Variante ,den GH Boden mit Kalkstickstoff zu desinfizieren.
                Im nächsten Herbst/Winter oder zeitigen Frühjahr würde ich dir so eine (einmalige) Anwendung empfehlen.

Die Stängelfäule/Umfallkrankheit ist ein Bodenpilz..denn könnte man damit -zumindest -dezimieren.

Abhilfe würde auch ein eher trockener Boden + reichliches Lüften bringen.
(Wassergaben an die Pflanzen über eingegrabenen Gießhilfen..pe pe  )
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#5
Stimme grill-fan total zu. Sehr gut beschrieben! 10

Das ist das was der Volksmund die Umfallkrankheit nennt. Verursacht durch Pilze, dabei kommen mehrere Arten in Betracht:
Pythium, Phytophthora, Rhizoctonia solani oder Botrytis cinerea.

Allen gemeinsam: sie leben im Boden und sie verursachen an Keimlingen und Jungpflanzen, die typische Einschnürung knapp über dem Boden und dann sterben die Pflanzen ab. Die Einschnürung ist nur ein Zeichen dafür, dass der Pilz im Boden bereits über die Wurzeln eingedrungen ist und sich bis zur Bodenoberkante vorgearbeitet hat. Zu diesem Zeitpunkt ist die Ernährung der Pflanze durch die Wurzeln schon kaum mehr möglich.

Alle o. g. Pilze brauchen hohe Bodenfeuchtigkeit, um sich langfristig halten zu können. Sie betreffen vor allem GWHs, können aber auch ins Freiland verschleppt werden.

Wichtig: Boden entweder mit Kalkstickstoff oder durch Bedampfen (heißer Wasserdampf) vor der Pflanzperiode desinfizieren.
Samen können auch bereits den Pilz mitbringen. Ich gieße deshalb meine frisch aufgelaufenen Pflanzen bereits im Keimblattstadium mit einem starken (aber natürlich abgekühlten) Schachtelhalmtee. Richtig starker Tee. Soll heißen 5 TL je Tasse Wasser. Locker 20 Minuten kochen lassen.
Das Teegießen während der Anzucht mindestens 3 mal wiederholen, so dass man sicher sein kann, dass sie Pflanzen vor dem Auswildern ins GWH pilzfrei sind.

Grundsätzlich sollte der Boden gut drainiert und gut belüftet sein. Eine ordentliche Bodenvorbereitung mit verbessern der Bodenstruktur durch Kompost etc. ist wichtig, damit die Drainage gut funktioniert. Staunässe hilft dem Pilz.

Wenn Du das Problem schon mehrere Jahre hast, dann sitzt der Pilz auch schon seit Jahren in deinem GWH und vermehrt sich fröhlich. Das ist ein deutliches Zeichen, dass Du was an der Bodenbewirtschaftung ändern musst!
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#6
Hallo zusammen,

zunächst vielen Dank für die Eure Beiträge zu meinem Problem!

Für mich kristallisiert sich folgender Fehler heraus: obwohl ich schon seit Jahrzehnten u.a. Tomaten im TH anpflanze und meine Methode im Laufe der Zeit immer weiter verbessert habe, nehme ich doch alle Jahre wieder die dort vorhandene Erde und peppe sie wieder mit frischem Humus auf. So fühlen sich offensichtlich Pilze ziemlich wohl. Auch das Thema Desinfektion des Bodens werde ich nach der Erntezeit einmal vertiefen.

Wie gestern versprochen möchte ich mich bedanken und schicke jedem der möchte, gerne später im Jahr Samen von meiner Lieblings-Sorte zu. Ich kenne den Namen der Tomate nicht, da diese schon meine Eltern angebaut und weiter vermehrt haben, würde diese aber folgendermaßen charakterisieren:

- späte Sorte
- Schale rot/orange und fest, innen intensives rot
- kleines Kerngehäuse, viel Fleisch
- fruchtig und süß
- längliche Form
- sehr kleiner Stielansatz
- gut haltbar

Ansonsten wünsche ich noch einen schönen Sonntag und bleibt gesund!

VG Petro
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#7
Der Humus ist nicht das Problem. Humus verbessert die Bodenstruktur und damit die Entwässerung. Außerdem ist ein funktionierendes Bodenleben (Mikroorganismen) auch sehr hilfreich gegen Pilze und Kranheitserreger aller Art.

Aufgestaute Bodenfeuchte ist das große Problem. Das lieben die Pilze.

Wenn Du das Problem schon mehrere Jahre hast, würde ich nicht "nur" über Desinfektion nachdenken, sondern eventuell auch als Einmalaktion die oberste Bodenschicht austauschen. Hängt natürlich von der Größe des GWHs, Machbarkeit etc. ab.

Danke für das Samenangebot. Sehr nett von Dir. Give_rose 

Nur so am Rande: nimm die E-Mail-Adresse aus deinem Beitrag. Sooooo öffentlich sollte die nicht zu sehen sein.
Wenn wir Dich im Forum kontaktieren wollen, können wir Dir ja jetzt ein PN schicken und Du in deiner Antwort-PN für "später" die E-Mail-Adresse schreiben. Dann sind die Kontaktdaten auch klar. wink
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#8
(03.05.20, 13:43)Mayapersicum schrieb: Der Humus ist nicht das Problem. Humus verbessert die Bodenstruktur und damit die Entwässerung. Außerdem ist ein funktionierendes Bodenleben (Mikroorganismen) auch sehr hilfreich gegen Pilze und Kranheitserreger aller Art.

Aufgestaute Bodenfeuchte ist das große Problem. Das lieben die Pilze.

Wenn Du das Problem schon mehrere Jahre hast, würde ich nicht "nur" über Desinfektion nachdenken, sondern eventuell auch als Einmalaktion die oberste Bodenschicht austauschen. Hängt natürlich von der Größe des GWHs, Machbarkeit etc. ab.

Danke für das Samenangebot. Sehr nett von Dir. Give_rose 

Nur so am Rande: nimm die E-Mail-Adresse aus deinem Beitrag. Sooooo öffentlich sollte die nicht zu sehen sein.
Wenn wir Dich im Forum kontaktieren wollen, können wir Dir ja jetzt ein PN schicken und Du in deiner Antwort-PN für "später" die E-Mail-Adresse schreiben. Dann sind die Kontaktdaten auch klar. wink

Bei Lehmig/Tonigen Boden würde sich auch eine einmalig Branntkalk/Löschkalk  Anwendung anbieten.

Sehr guter Hinweis Maya. :thumbup:
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