Tomaten-Forum

Normale Version: Schadbild an Topftomaten
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Hallo,

ich bin neu im Forum. Hab viel gelesen komm aber mit meinem Schadbild oder Schadbilder falls es mehrere sind nicht klar.

Die Pflanzen im Garten wachsen alle gesund hingegen jenen welche im Topf gepfalnzt wurden zeigen aufgerollte Blätter, schwarze Flecken im unteren Bereich der Frucht und gelbe - braune Blätter.

Im Topf hab ich ein Gemisch ca 50/50 aus Gartenerde und Blumenerde gegeben.
Die Kübel stehen an einer Wand und sind überdacht.

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Für Hilfe bin ich sehr dankbar
:whistling:kurz und bündig: Deine Pflanzen haben
Hunger und Durst!
Bild1:
entweder dauerhaft zu feucht- Wurzeln sind abgestorben -> Pflanze Verdurstet
oder zu unregelmäßige Wasserzufuhr -> Pflanze Verdurstet
Bild 2:
Blütenendfäule -> Nährstoffmangel
Bild 3:
Normale Erscheinung -> biss'l "Auslichten" tut gut
Bild 4:
unten, links: Nährstoffmangel
restliche Blätter: nichts bedenkliches, ->Auslichten



Gleichmäßig feucht halten und unbedingt mal mit einem ordentlichen NPK-Dünger düngen.

Gleichmäßige Feuchtigkeit sollte auch die Blütenendfäule wieder bremsen. Die wird durch Calciummangel verursacht. Häufig ist aber genügend Calcium im Boden vorhanden, kann aber einfach aufgrund ungleichmäßiger Feuchtigkeitszufuhr nicht ausreichend von der Pflanze aufgenommen werden. Gerade dann ist es wichtig, dass der Topf nicht austrocknet. Also gerade im Hochsommer richtig viel und oft gießen, damit die Erde immer etwas feucht ist.

Die gelb-braunen Flecke und die lila-rötlichen Verfärbungen sind alles Mangelerscheinungen.

Grundsätzlich solltest Du aber auch die untersten Blätter direkt über der Erde entfernen, um die Ansiedlung von Pilzkrankheiten auf den Blättern durch Spritzwasser beim Gießen zu verhindern. wink

Vielen Dank für die rasche Hilfe.
Bestimmt hab ich die Töpfe übermäßig bewässert.
Im Garten hab ich eine Tropfbewässerung und keine solcher Symptome.
Hab mal etwas Ca verabreicht.
Hab flüssiges CaCl vom Apfelanbau benützt. Ist es besser dieses zu gießen oder als Blattdünger in Abständen zu sprühen?
Morgen werde ich noch einen Langzeitdünger NPK streuen und hoffen dass ich noch die Kurve schaffe.

Danke vielmas noch
Calcium als Blattdünger sprühen. (Aber nicht bei Sonnenschein!) Vom Boden kommt er viel zu langsam in die Früchte, wenn da schon ein Mangel herrscht.

Ich glaube nicht, dass die Pflanzen zu nass hatten. Dann hätten sie keine Blütenendfäule.
Du hast sie garantiert zu trocken in den Töpfen, die trocknen doch durch wie nix in der Hitze.

Dass es im Garten keine Probleme gibt, ist doch klar. Da können die Pflanzen ihre Wurzeln etliche Meter in die Tiefe strecken und finden immer was zu trinken, auch wenn der obere halbe Meter des Bodens furztrocken wird. Im Topf sieht das ganz anders aus.

Töpfe wässern vor dem Einarbeiten des Langzeitdüngers und danach diesen noch ordentlich einschlämmen.
Ok super werde es so machen.
Staunässe hatte ich keine da die Töpfe gelocht sind.
Hab sie aber 2x täglich ordentlich bewässert da sie eben in der Sonne schnell austrocknen.
Auch wenn mir das etwas viel scheint.
Ca Düngung plane ich so ca 1x Woche ab jetzt? Passt das?

2 mal täglich wässern ist bei Töpfen um die Jahreszeit völlig normal.

Ca-Blattdüngung würde ich 1x verabreichen und dann erst mal abwarten.
Eventuell in 14 Tagen nochmal eine Runde, falls neue Früchte immer noch Blütenendfäule zeigen (bei den bereits Befallenen wird sich nix bessern).
Nicht übertreiben mit dem Ca, vor allem wenn Du nun auch schon welches in die Erde hast.

Viel elementarer ist aber wirklich die Töpfe konstant feucht zu halten, sonst nützt das Ca nix.
Es kann nur über den Wasserstrom in die Pflanze transportiert werden. Dort braucht es am allerlängsten um in die Früchte und vor allem in deren Spitze zu gelangen und deshalb sieht man dort dann auch den Mangel zuerst.

Wenn demnächst die Tage kühler werden und die Töpfe dann nicht mehr so austrocknen, dann hilft auch das, damit die Blütenendfäule verschwindet. BEF ist eine typische Hochsommer-Trockenheitserscheinung.
Ok danke vielmals. Werde berichten wie es weitergeht.

da in diesem Thread gerade das Thema BEF und Fachwissen (Mayapersicum) zusammenkommen würde ich dieses Wissen auch gerne mit zwei Fragen zur BEF anzapfen:
1.Kann auch temporäres übermäßiges Wässern (z.B. auch durch lange Regenperioden) die BEF bewirken (häufig ist die Rede von Flüssigkeitsschwankungen) oder löst nur die Trockenheitsphase die Fäule aus?
2.Bekanntlich kann auch (unter anderem) zuviel Kalium die Calciumaufnahme hemmen und so BEF begünstigen. Wie sieht es aber mit zuwenig Kalium aus? Soweit ich weiß ist Kalium sehr entscheidend am Flüssigkeitsmanagment der Pflanze beteiligt, daher ja auch die welkenden Blätter bei Kaliummangel. Wäre es dann nicht auch denkbar dass bei Kalimangel auch der Calciumtransport in die Frucht gestört ist? Hierzu habe ich noch nirgendwo Informationen gefunden.
BEF wird nicht durch zu viel Wasser ausgelöst, nur durch zu wenig.
Selbst wenn zu viel Regen dazu führt, dass die Wurzeln verfaulen (Staunässe), zeigt die Pflanze ganz andere "Sterbenssymptome" und nicht gerade Blütenendfäule.

Würde Kaliummangel BEF auslösen, dann würde diese auch bei reinem Kaliummangel auftreten.
Die Symptome von Kaliummangel sind aber ganz andere.
Und ehe es zur irgendwann zur kaliummangelbedingten Welketracht kommt, gibt es noch viele Vorstufen bei Kaliummangel, die zu keinen Welkeerscheinungen führen. wink

Kalium und Calcium sind zwar direkte Gegenspieler. Es ist also wichtig, dass sie im richtigen Verhältnis vorhanden sind.
Aber: Kalium ist vor allem für den Assimilattransport zuständig, dieser hat nicht direkt etwas mit dem Calciumtransport zu tun.
Zudem ist Kalium in der Pflanze verlagerbar, wird also bei Mangel erst einmal innerhalb der Pflanze verlagert, dorthin wo er am dringendsten gebraucht wird (junge Blätter, Wachstum). Deshalb treten die ersten Mangelanzeichen ja auch bei den ältesten Blättern auf, weil es dort weggenommen wird.

Beim feldmäßigen Anbau von Pflanzen beeinflusst Kalium insofern den Wasserhaushalt, dass ein optimal versorgtes Feld eine etwas größere Wasserspeicherkapazität im Boden hat, den Bauern also etwas Wässerarbeit erspart. Aber auch da ist der Unterschied zwischen einem unterversorgten Boden und einem optimal versorgten Boden nicht gewaltig. In einem Hausgarten, der viel öfter gegossen wird als ein Acker oder gar beim Topfanbau sind diese Effekte vernachlässigbar.
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