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Wasser contra Geschmack
#1
Hallo,

was tut man wenn man noch auf die Aussaat wartet? Genau, alles lesen was man über Tomaten noch so findet ...  :whistling:

Ich habe auch hier im Forum schon öfter darüber gelesen ob und wie es den Tomatengeschmack beeinflusst je nachdem wie man gießt. Falls es das hier noch nicht gegeben hat, ein Bericht aus den USA vom Carmel Tomatofest mit klarer Aussage:
Es wurden genetisch identische Samen angepflanzt von der 'Early Girl', die eine unter 'dry farming'-Bedingungen, die andere im konventionellen Anbau. Laut Artikel ein klares Ergebnis, während die 'dry gefarmte' hoch gelobt wurde wegen ihrer Süße und ihres Geschmacks war die konventionelle Schwester unter 'ferner liefen' ...

zum Artikel: https://www.tomatofest.com/pdfs/magazine...ch_015.pdf
Liebe Grüße Antje
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#2
Es heißt nicht ganz umsonst: It never rains in California....
Leider wird man das hierzulande nur mit viel Glück und/oder Aufwand hinbekommen. Selbst im Gewächshaus, das naturgemäß bei Hobbygärtnern meist relativ klein ist, wird das spätestens bei Dauerregen oder Starkregen nicht mehr funktionieren. Mit einer Rhizomsperre, wie man sie für Bambus verwendet oder etwas Ähnlichem, könnte es klappen, aber das ist eine elende Buddelei. Oder man baut ein Podest für sein Gewächshaus.
Stekovics propagiert das auch, aber auch bei ihm stimmt das Klima, bzw. die Wassermenge von oben.
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#3
Ja, bei hohen Wassergaben werden Tomaten zwar im Durchschnitt größer, schmecken dann aber nicht mehr so vollaromatisch. Je größer und je leuchtender die Farbe, umso weniger schmeckt eine Tomate tomatig. Das liegt daran, dass die Gene, die die Größe der Tomate bestimmen, gekoppelt auch den Zuckergehalt bestimmen und der Zuckergehalt ist es, der den guten Geschmack realisiert, nicht so sehr die Aromagene.

Analoges gilt für die Farbe.

Die kleinen Cocktail-Tomaten schmecken deshalb besonders süß.

LG Anna
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#4
ich halte mich auch an Steckovic !

leider ist das mit dem nicht giessen und nicht ausgeizen nicht so einfach.
Jämmerlich sieht das aus. Ich habe dann doch noch angebunden.
Trotzdem teile ich die Meinung dass wenig giessen den besseren Geschmack ergibt.
Ich muß leider sagen das der Ertrag nur sehr gering war aber auch meine Frau ist der Meinung "ich solle lieber ein paar Pflanzen mehr anbauen"
um den Geschmack zu erhalten.

LG Karl
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#5
"leider ist das mit dem nicht giessen und nicht ausgeizen nicht so einfach." (Zitat Karl)

Ich würde mir da keine grauen Haare wachsen lassen! Wir selber haben ja ein Tomatenfeld von 4 ha bei Bozen/Südtirol, gießen auch nicht, weil die Tomatenwurzeln ca. 1m tief reichen und das gesamte Wurzelwerk ausreichend groß ist, um die Niederschläge vollumfänglich zu nutzen, die in Bozen bei jeweils rund 100ml in den Monaten Juni - September liegen, das sind 100 Liter/m²/Monat. Das reicht locker!

Anders ist es bei der geschützten (überdachten) Topfkultur, da muss selbstverständlich gegossen werden! Wieviel, hängt von der Topfgröße, der aktuellen Temperatur, Sonnenexposition und vom Kulturziel usw. ab. Da muss jeder für sich probieren. Das ist es doch auch, was den Anbau spannend macht, die Entdeckung von Zusammenhängen bei den Lebensansprüchen der Sorten.

Wer nicht ausgeizen möchte, um kleinere Tomaten zu erhalten, kann auch Buschtomaten anpflanzen, diese aber auch stäben. So sieht die Kultur gut aus und die Früchte sind von Natur aus meist klein und sehr, sehr schmackhaft. Tipp: Eine Sorte aus der Ukraine, wo ich 2 Jahre gelebt habe, die Sosulka Chernaya (Black Icicle, Schwarzer Eiszapfen). Diese Sorte wird nur 1,2 m hoch, ist semideterminant und sehr ertragreich. Die Früchte sind rotbraun, vom Flaschentypus und wiegen bis 150g.

LG Anna
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#6
(02.03.17, 22:13)Anna schrieb: Ich würde mir da keine grauen Haare wachsen lassen! Wir selber haben ja ein Tomatenfeld von 4 ha bei Bozen/Südtirol, gießen auch nicht, weil die Tomatenwurzeln ca. 1m tief reichen und das gesamte Wurzelwerk ausreichend groß ist, um die Niederschläge vollumfänglich zu nutzen, die in Bozen bei jeweils rund 100ml in den Monaten Juni - September liegen, das sind 100 Liter/m²/Monat. Das reicht locker!

Es geht nur leider in Deutschland meist nicht darum, ob es reicht oder nicht. Es ist oft zuviel, und das lässt sich nicht steuern.
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#7
Zitat Galapagos: "Es geht nur leider in Deutschland meist nicht darum, ob es reicht oder nicht. Es ist oft zuviel, und das lässt sich nicht steuern. "

Natürlich, das ist korrekt, vielen Dank für den Hinweis, Galapagos!

Es ist schwierig, in für den Tomatenanbau suboptimalen Klimaregionen optimale Ergebnisse im Freiland zu erreichen.

Hier bietet sich nur der geschützte Anbau an. Hilfreich (im Sinne der Erzielung besonders gut schmeckender Früchte) ist dann 1. der Anbau von Cocktail-Tomaten, Kirschtomaten oder Buschtomaten , 2. grundsätzlich am unteren Limit zu gießen, aber regelmäßig, 3. kleinfrüchtige Sorten nicht auszugeizen, also vieltriebig zu kultivieren, um die Fruchtgröße weiter zu reduzieren, und 4. Sorten mit blasseren Fruchtfarben (s. hier meine Ausführungen bei # 3) beim Anbau zu bevorzugen.

Wenn man wenig oder unregelmäßig gießt, ist bei bestimmten Sorten (v.a. bei den "trockenen" Sorten, wie Flaschentomaten, Ochsenherztomaten und Andenhorn) die Wahrscheinlichkeit des Auftretens der Fruchtendfäule signifikant gegeben, v.a. im schlecht ventilierten Gewächshaus, im zu stark geschützten Gartenanbau, oder bei zu engem Pflanzabstand. In diesen Fällen wird dann der Transpirationsstrom durch die Pflanze hindurch so stark verlangsamt, dass das im Boden vorhandene Calzium nicht in ausreichendem Maße für die Bildung gesunder Früchte zur Verfügung steht.

LG Anna
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#8
Wenn ich diese Experten-Diskussion verfolge, weiß ich mal wieder, dass ich nicht's weiß und dass ich noch viel zu lernen habe.

Nur eine Frage am Rande: Was bedeutet semideterminant in Bezug auf Tomaten?

Dankeschön und herzliche Grüße an alle!
Doris
Ein Leben ohne Garten ist möglich, aber sinnlos.
Frei nach Loriot.
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#9
Zitat #8: Was bedeutet semideterminant in Bezug auf Tomaten?

Es gibt (grob gesagt) nichtdeterminante, semideterminate und determinante Wuchstypen bei den Tomatensorten.

Nichtdeterminate Sorten: Das sind die sog. Stabtomaten, diese wachsen im Prinzip unbegrenzt bis zum Ende der Vegetationsperiode im Oktober. Hier werden die Seitentriebe streng ausgegeizt (bei Bedarf bitte googlen).

Determinate Sorten: Man nennt sie auch Buschtomaten. Das Längenwachstum ist eng begrenzt und buschig. Diese Sorten werden nicht ausgegeizt.

Semideterminante Sorten liegen im Wuchstypus zwischen den beiden oben genannten Wuchstypen, man könnte den Wuchstypus auch kompakt nennen.

Wenn man eine bestimmte Tomatensorte kultiviert, ist es also von Vorteil, obiges Wissen zu haben, denn dann kann man sein Kulturziel besser bestimmen und steuern.

LG Anna
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#10
Semideterminiert/determinent ist ein Kunstwort, das Unsinn ergibt.

Undeterminiert bedeutet übersetzt "im Wachstum unbegrenzt, ohne Bestimmung", determiniert bedeutet "im Wachstum begrenzt, mit Bestimmung".
Halbbegrenzt ist genau solcher Schwachsinn wie halb schwanger.
Wie stark das Wachsum begrenzt ist, ob es bei 20 cm endet wie bei Vilma oder erst bei 2 m, das steht nicht dran. Es bedeutet nur, daß die Pflanze irgendwann den Zuwachs einstellt und nur nioch die vorhandenen Früchte ausreifen läßt.

Genau so ist es Unfug, daß man undeterminierte Pflanzen ausgeizen muß.
Man kann sie auch 3-5triebig ziehen oder gar nicht ausgeizen... hab mal ain Bild von einer 7triebigen Carnica gesehen... :heart: 

Nicht alles glauben, was die Hauptberufler so schreiben. Nur weil es im Erwerbsanbau so gemacht wird, oder weil der Saatgutproduzent die Sorte unter dieser Bezeichnung verkauft, muß das nicht alles so stimmen. Manchmal hilft auch ein Nachschlagewerk oder der eigene Verstand.

Liebe Grüße, Mechthild
Erst wenn die letzte Fichte verdorrt, der letzte Fluss vertrocknet und der letzte Schmetterling vergiftet ist, werdet Ihr feststellen, dass man Subventionen nicht essen kann.

Frei nach dem alten nativen Stammesführer
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