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Kälteschäden bei zu früh ausgepflanzten Tomatenpflanzen
#1
Tomatenpflanzen sind, als Kinder der Tropen und Subtropen,  leider kälteempfindlich. Bei Temperaturen unter 10°C, bei bestimmten Sorten schon unter 15°C, können Kälteschäden auftreten.

Nicht nur die Blätter sind davon betroffen, sondern auch Blüte, Frucht, Spross und Wurzelsystem.

Was passiert?

1. Hauptsächlich wird der Zuckerstoffwechsel beeinträchtigt, der Energiehaushalt der Pflanze wird destabilisiert. Hält die Untertemperiertheit lange an, kann die Pflanze auch absterben.

2. Die Blütenbildung der Tomaten kann Schaden nehmen, z.B. kann der Pollen (der die Spermien für die Befruchtung der Eizellen in den Fruchtknoten enthält) steril werden. Bei Temperaturen unter 12 - 15° (je nach Sorte) kommt es nur zu einer partiellen Bestäubung. Die Spätfolgen sind häufig degenerierte, schadhafte und harte, glanzlose Früchte. Insgesamt ist die Fruchtbildung gestört, der Ertrag beeinträchtigt.

3. Blüten von Fleischtomaten, die kältebedingt unvollständig befruchtet worden sind, neigen dazu, am Fruchtende aufzureißen und zu vernarben.

Insgesamt führen Temperaturen von +1°C - 15°C bei Tomatenpflanzen (sortenabhängig!) zu Chilling, also zu einem Kältestress, bei dem die Membranaktivität der Tomatenzellwände und damit der durch diese Membranen fließende Molekül- und Ionenaustausch dermaßen gestört ist, dass sich die Pflanzen nicht optimal entwickeln können.

Ich kann deshalb aus der Sicht des Wissenschaftlers den Rat geben, Tomaten nicht zu früh auszupflanzen. Aktuell scheint es mir zu früh dafür zu sein.
Jungpflanzen können aktuell gefahrlos an schattigen, milden (> 14°C) Tagen zum Abhärten gg. die UV- Strahlung rausgestellt werden, die Vitalität erhöht sich so zudem.

P.S.: Die Sorte SIBIRIEN, eine speziell für sibirische Klimata gezüchtete Buschtomate, erreicht ihr Blühoptimum schon ab 5°C und fruchtet auch problemlos bei Temperaturen unter 10°C. Diese Sorte ist ein Ausnahme und kann natürlich auch schon ausgepflanzt werden, wenn andere Sorten besser noch in einer wärmenden Obhut verbleiben, allerdings ist diese Sorte typischerweise nicht frosthart!

LG Anna
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#2
Eben beim Nachbarn von einer San Marzano anvertraut bekommen: "Blöd, mein Chiefgrower hat mich schon outdoor platziert, aber mir kein Pullöverchen angezogen, menno! Meine Freundin neben mir sagt, sie würde aus Trotz dieses Jahr kein fettes Rouge auflegen, sondern bei grün bleiben. Nicht mal nachreifen will sie!"
So sind sie eben die Tomaten, wie Mimosen!  Yes 

LG  Anna
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#3
Wo hast denn Das gelesen?

Frank
Der Vorteil der Klugheit besteht darin, dass man sich dumm stellen kann. - Umgedreht ist das schon schwieriger.
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#4
Lass mich raten, Franz........ ehmmm....... du hast deine Tommis auch schon draußen, gell, du Schlingel! Du, du, du .... Yahoo 

LG Anna
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#5
(04.05.17, 14:40)Anna schrieb: Ich kann deshalb aus der Sicht des Wissenschaftlers den Rat geben, Tomaten nicht zu früh auszupflanzen. Aktuell scheint es mir zu früh dafür zu sein.
Jungpflanzen können aktuell gefahrlos an schattigen, milden (> 14°C) Tagen zum Abhärten gg. die UV- Strahlung rausgestellt werden, die Vitalität erhöht sich so zudem.


LG Anna

hi
seit jahren ziehen wir fleischtomaten kalt an
meist geschützt aus gepflanzt ende april
temperatur nie unter +5 °
kurz zeitiger abfall bis +3° hat nicht geschadet
unser samen stammt allerdings von unseren  kälte angepassten
und selektieten
selbst brandywine fruchtet dadurch im juli

selbst redend habe ich dafür auch beweisbilder der letzten 10 jahre

theorie ist das eine   praxis das andere  - und jedem das seine Kaffee
wir hatten aber dadurch nie diesen mosaik rummel
herzliche grüsse von tomatenkind
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#6
Was Anna geschrieben hat sind die optimalen Bedingungen für den Ertragsanbau, Das heißt nicht, dass es nicht funktioniert unter suboptimalen Verhältnissen. Die Fruchtqualität und Ertrag leiden nur darunter.

LG Somec
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#7
Zitat:
"seit jahren ziehen wir fleischtomaten kalt an
meist geschützt aus gepflanzt ende april
temperatur nie unter +5 °
kurz zeitiger abfall bis +3° hat nicht geschadet
unser samen stammt allerdings von unseren kälte angepassten
und selektieten
selbst brandywine fruchtet dadurch im juli"
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Liebes Tomatenkind, ich bin junge Biochemikerin, Schwerpunkt Kulturpflanzen. Da ich in einen großen Pferdezuchtbetrieb mit Kulturflächen eingeheiratet habe, bin ich nicht in dieser Wissenschaftsdisziplin tätig. Da juckt es mich doch manchmal, das eine oder andere Wissen weiterzugeben, aber nicht als Besserwisser, ok? Ich verwende etwas Zeit, aus Passion, um hier im Forum mit einem oft chemischen Ansatz einige Aspekte bei der Anzucht von Tomaten zu beleuchten, von denen ich hoffe, dass sie für den einen oder anderen erhellend sind, und Fehler vermeiden helfen. Das ist schon meine ganze Intention.

Ich selber freue mich über die vielen interessanten Beiträge der Anderen. Tomaten sind eben so individuell wie die ganzen Mitstreiter hier. Vielen Dank für eure Beiträge an dieser Stelle von mir!!

Ganz liebe Grüße von ANNA
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#8
(07.05.17, 18:04)somec schrieb: Was Anna geschrieben hat sind die optimalen Bedingungen für den Ertragsanbau, Das heißt nicht, dass es nicht funktioniert unter suboptimalen Verhältnissen. Die Fruchtqualität und Ertrag leiden nur darunter.

LG Somec

Sehe ich auch so.
Sie hat aber auch das erwähnt:

unser samen stammt allerdings von unseren  kälte angepassten

und selektieten.


Genau dort liegt -aus meiner Sicht-unser "Schlüssel" zur eigenen früheren Anzucht.

Bis eine Sorte /Samen auf die eigenen Anzuchtbedingungen/Standort pe pe  stabilisiert ist..dauert schon mal zwei drei Jahre.
Danach hat man -in der Regel- seine Favorieten.

Nur so als Beispiel:

Meine erste Nonna..war durchaus sensibel. (Da musste ich mächtig tricksen,das ich Sie durch bekam..)
Im zweiten Jahr..ging es.
Jetzt im vierten/fünften Jahr ein wahre Freude.
Die "explodiert" förmlich, trotz der eher bescheidenen (Wetter) Bedingungen.

Hätte ich mehr Platz ,würde ich auch 100 plus x kultivieren.

Man kann halt nicht alles haben,darum beschränke ich mich auf um die 30.

Der Ein oder die Andere hat von mir auch schon mal Pflänzchen erhalten.

Waren wohl nicht schlechtesten bei der Ernte.. :sweatdrop:
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#9
Zitat: "Sie hat aber auch das erwähnt:

unser samen stammt allerdings von unseren kälte angepassten

und selektieten."
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Mit Verlaub, lieber Grill-Fan, dieser Hinweis stammt von unserem geschätzten TOMATENKIND (s. Beitrag oben).

LG Anna
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#10
Ab dem 10.5. soll es, nach der aktuellen Vorschau, in ganz Deutschland die Gefahr von leichtem Frost geben. Bei uns in Norditalien wird es auch etwas kühler (+ 6°C). Trotzdem warte ich mit dem Auspflanzen meiner Hausgarten-Tomaten, bis die Nachttemperaturen nicht mehr unter 10° C fallen, meist ab dem 20.5.

LG Anna
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